Wir bauen einen Zaun! Und das ist gar nicht so schwer …
Ein neues Gartenprojekt steht an: Wir bauen einen Zaun.
Muss man wirklich Handwerker oder Gartenlandschaftsbauer sein, um einen Zaun aufzubauen? Nein, muss man nicht. Allerdings benötigt man etwas handwerkliches Geschick, neben den eigenen noch vier weitere helfende Hände und jede Menge Kraft und Ausdauer.
Über das Thema Zaun habe ich auf dem Blog schon öfter berichtet. Es stellt sich ja nicht nur die Frage, welche Art von Zaun man gerne haben möchte, sondern auch warum und wie der Aufbau überhaupt funktionieren soll.
Das Thema ist so individuell, dass es keine einheitliche Lösung gibt. In unserem Fall wollten wir neben einem Sichtschutz auch eine feste Einfriedung haben, damit sich unser Hund auf unserem Grundstück frei bewegen kann. Die Entscheidung für einen Doppelstabmattenzaun* entstand dadurch, dass wir keine natürliche Hecke haben wollten. Erstens dauert es lange, bis eine blickdichte Hecke gewachsen ist und wir wollten unser Grundstück nicht durch eine dichte Randbepflanzung verkleinern. Vielmehr geht es uns darum, die Pflanzen vor dem Sichtschutzzaun besser wirken zu lassen und diese in den Beeten passend zu arrangieren. Und die Entscheidung war genau richtig. Nun, da der Zaun komplett steht, wirkt der Blick auf den Sichtschutzzaun sehr beruhigend für das Auge und die grünen Pflanzen davor kommen richtig gut zur Geltung.
Aber eigentlich geht es in diesem Beitrag gar nicht so sehr um die Optik oder unsere persönliche Entscheidung, sondern vielmehr um den Aufbau des Zauns.
Der Zaunaufbau – selbst ist der Hobbygärtner!
Wie gesagt, jeder Zaun ist so individuell wie seine Gartenbesitzer. Aber vielleicht können wir euch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie so ein Zaunaufbau wirklich einfach funktioniert. Im Vorfeld haben wir uns viel damit beschäftigt, Freunde und Bekannte um Rat gefragt, YouTube-Videos geschaut, im Internet recherchiert … Letztendlich haben wir es dann so gemacht:
Schritt 1: Messen und buddeln
Wo der Zaun hinkommen soll, steht ja in der Regel ziemlich schnell fest. Zunächst muss man möglichst genau ausmessen, an welchen Positionen die Zaunpfosten errichtet werden sollen. Beim Doppelstabmattenzaun sind die Matten meistens 2,50 m lang. Das bedeutet, dass alle 2,50 m ein Pfosten installiert werden muss. Und genau dort muss ein tiefes Loch gebuddelt werden. Wie uns ein Bekannter, der selbst GaLaBauer ist, sagte, sollte man auf die Frostgrenze von ca. 80 cm runtergehen. Das ist ganz schön tief, aber es scheint sich zu lohnen. Einen weiteren Tipp hat er uns noch mit auf den Weg gegeben: Wenn man das Loch nicht rund sondern etwas eckiger buddelt, hat der Beton später besseren Halt und kann nicht so leicht aus den „Fugen geraten“ – auch wenn es mal stürmisch wird.
Die Löcher wurden also auf eine Tiefe von ca. 80 cm und einen Durchmesser von ungefähr 30 cm ausgebuddelt. Pro Loch kann man mit ca. zwei Säcken à 25 kg Beton rechnen. Wir haben uns für Schnellbeton* entschieden, da dieser für unsere Punktfundamente sehr gut verwendbar ist. Wie das genau funktioniert, erkläre ich gleich.
Schritt 2: Den Zaun ins Lot bringen
Die größte Herausforderung war, den Zaun ins Lot zu bringen. Und zwar in alle Richtungen. Man fängt mit einem Element am Anfang oder am Ende des Zauns an. Dazu haben wir an ein Zaunelement je einen Pfosten links und rechts angeschraubt. Dieses Element haben wir dann an die richtige Position gebracht. Man braucht dazu drei Leute. Einer hält rechts, einer hält links. Die dritte Person muss nun den Zaun mit Hilfer einer Wasserwaage ausrichten . Damit er die richtige Höhe bekommt, werden unter die Matte Holzstücke oder Steine gelegt. Dann muss er so fixiert werden, dass er genau in dieser Position auch stehen bleibt. Zum Fixieren haben wir eine Leiter genommen, die wir zwischen die Maschen der Zaunelemente eingeklemmt haben. Alternativ geht das auch mit einer Dachlatte. Auf dem Boden festgeklemmt kann sich der Zaun so nicht mehr bewegen.
Erst wenn der Zaun komplett richtig steht, kann in die beiden Löcher Beton eingefüllt werden. Bei der Verwendung von Schnellbeton werden nach und nach ca. 10 cm dicke Schichten ins Loch gefüllt und mit Wasser angegossen. Das wiederholt man so lange, bis das Loch bis kurz unter die Erdoberfläche mit Beton gefüllt ist. Zwischendurch kann man mit einem Stab den Beton etwas verdichten und damit Luftlöcher im Beton entfernen. Den Beton an der Oberfläche glattstreichen und einige Zentimeter Spielraum für eine Grasnarbe oder etwas zusätzlichen Kies freilassen.
Zur Sicherheit, und vor allem bevor der Beton trocknet, wird noch mal geprüft, ob das Zaunelement immer noch in der Waage ist. Jetzt heißt es, etwas Geduld haben. Wenn der Beton in den beiden Löchern fest ist, kann man mit den nächsten Elementen fortfahren. Beim Schnellbeton geht das bereits nach 30-60 Minuten.
Schritt 3: Die Elemente aufbauen
Die nächsten Elemente werden wie folgt aufgebaut: An jedes nächste Element wird – je nachdem in welche Richtung man baut – links oder rechts ein Pfosten angeschraubt. Die Matte mitsamt dem Pfosten wird nun an die nächste Position getragen und der Pfosten in das freie Loch gestellt. Die andere Seite der Matte wird an den bereits einbetonierten Pfosten angeschraubt. Nun wird das Zaunelement wieder ins Lot gebracht. Mit der Wasserwaage ausrichten, fixieren und das Loch mit Beton füllen.
Jetzt zeigt sich auch, warum der Schnellbeton so gut geeignet ist: Er trocknet so zügig an, dass man die weiteren Elemente ganz fix aufbauen kann. In wenigen Stunden hat man so relativ viele Meter geschafft.
Schritt 4: Alles prüfen und Sichtschutzstreifen einfädeln
Wenn der Zaun fertig aufgebaut ist, sollte man nochmal alle Schrauben nachziehen.
Mit dem Einfädeln der Sichtschutzstreifen* – sofern solche überhaupt gewünscht sind – sollte man sich etwas Zeit lassen. Denn auch Schnellbeton braucht zum kompletten Aushärten – je nach Witterung – mehrere Tage und durch die Streifen erhöht sich die Windlast auf den Zaun enorm. Und damit sind wir bei einem weiteren nützlichen Tipp, den wir im Vorfeld vom Fachmann erhalten haben: Besonders bei hohen Zäunen sollte im unteren Bereich des Zauns auf ein oder zwei Bahnen Sichtschutzstreifen verzichtet werden, damit der Wind – wenn er mal richtig heftig weht – durch diese Öffnung „abfließen“ kann.
Fazit
Das Schwierigste an dem Zaunaufbau war, das erste Element ins Lot zu bringen. Wenn das aber einmal geschafft ist, dann ist der Rest nur noch Fleißarbeit. Ich würde euch aber unbedingt dazu raten, dass ihr den Zaunaufbau immer mit einer dritten Person angeht. Alleine das Schleppen der Betonsäcke und das Halten der Elemente ist zu zweit kaum schaffbar. Wenn das Gartenprojekt dann aber abgeschlossen ist, kann man richtig stolz auf sich sein und sich über die ganz neue Optik im Garten freuen.
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4 Kommentare
Hans Brandt
Hallo Sandra, ich habe auch daran gedacht, meinen Zaun allein zu bauen. Aber ich bin kein guter Heimwerker und habe schnell aufgegeben. Ich habe einen Fachmann hinzugezogen, der mir einen Zaun verkauft und ihn in meinem Garten installiert hat.
Michael
Hallo,
eine wirklich sehr interessante Seite.
Wir haben die Zwischenräume mit grünen Lamellen geschlossen. Dann sieht der Zaun noch natürlicher aus.
Schaue sicher öfter mal vorbei.
Schöne Grüße.
Michael
Sandra
Das freut mich!
Wir haben uns für Anthrazit entschieden, da wir viele graue/anthrazitfarbene Elemente in Haus und Garten haben. Da passt es einfach besser ;D
JJ
Das ist ein sehr interessanter Artikel zum Thema Zäunen. Ich habe mir schon einige Beiträge dazu durchgelesen.