Serie X des Jahres: Der Grünspecht

In unserer neuen Serie „X des Jahres“ beschäftigen wir uns mit den Tieren, Pflanzen und Landschaften des Jahres 2014. Vogel des Jahres ist der Grünspecht.

Die Wahl zum Vogel des Jahres in Deutschland erfolgt durch den NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. sowie seinen bayerischen Partner, den Landesbund für Vogelschutz (LBV). Der Grünspecht folgt damit auf die 2013 zum Vogel des Jahres gewählte und vom Aussterben bedrohte Bekassine aus der Familie der Schnepfenvögel.

Der Grünspecht (Picus viridis) erreicht eine Länge von knapp über 30 cm und ist relativ standorttreu. Seine Hauptnahrung besteht aus Ameisen, die er vorwiegend in Bodennähe aufspürt und frisst. Weniger häufig als andere Spechtarten hackt er sie aus Bäumen. Seine Zunge ist für diese Art der Ernährung perfekt angepasst; sie ist klebrig und verfügt an ihrem verhornten Ende über Widerhaken. So ist der Specht in der Lage, Ameisen auch aus den kleinsten Verstecken herauszuholen.

Grünspecht braucht trotz positiver Bestandsentwicklung Schutz

Die Verbreitungsgebiete dieser Vogelart liegen zu einem Großteil (90%) in Europa. Der Bestand hat sich in Deutschland insgesamt positiv entwickelt. Zwischen 1991 und 2011 hat er um 105 Prozent zugenommen. Richtig ist jedoch, dass die Zunahme bis zum Jahr 2008 anhielt, in den Folgejahren bis 2011 waren die Bestandszahlen wieder rückläufig. Zurückzuführen ist dies u.a. auf harte Winter. Es gibt jedoch weitere Gefährdungen, die den Grünspecht-Bestand beeinflussen.

Neben dem Einsatz von Pestiziden zählt dazu auch der Rückgang von Streuobstwiesen, die bspw. in Maisanbauflächen umgewandelt werden. Dabei bieten Streuobstwiesen dem Grünspecht besonders geeignete Lebensbedingungen. Der LBV-Vorsitzende Ludwig Sothmann äußerst sich folgendermaßen zu dieser Problematik: „Um den Lebensraum des Grünspechts besser zu schützen, sollte konsequent auf Pestizide in Hausgärten, auf Streuobstwiesen und städtischen Grünanlagen verzichtet werden. Dazu wollen wir im kommenden Jahr unsere Arbeit und Gespräche intensivieren, denn die länderpolitische Unterschutzstellung von Streuobstwiesen und eine Erhöhung der Forschungsgelder für den Streuobstbau müssen vorangetrieben werden“.

Um die positive Bestandsentwicklung des Vogel des Jahres der letzten Jahrzehnte weiterhin zu gewährleisten, müssen extensives Grünland und entsprechende Baumvorkommen zur Höhlenanlage bewahrt werden. Innerhalb von stadtnahen Gärten und und Grünanlagen genauso wie in ursprünglicheren Regionen.

Bildquelle: NABU / P. Kühn

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