Bunter Blumenkohl – alles Natur, oder?
Irgendwie sehen die farbigen Köpfe eher nach Gen-Mutation aus oder ist bunter Blumenkohl tatsächlich reine Natur?
Es ist tatsächlich absolut natürlich, was dort auf dem Acker wächst. Es handelt sich nicht um Gen-Gemüse oder eingefärbte Köpfe.
Die lila Farbe bekommt der Blumenkohl durch sogenannte Antocyane. Diese wasserlöslichen Farbstoffe kommen bspw. auch in Rotkohl vor, der schließlich eine ähnliche Farbe hat wie der lila Kohl. Beim Kochen geht die Farbe leider verloren und der Blumenkohl wird grau mit einem Hauch lila. Das kann man verhindern, indem der Blumenkohl nur über Wasserdampf gegart wird oder man gibt einen Schuss Essig ins Kochwasser. So kann man, wie auch beim Rotkohl, verhindern, dass die schöne Farbe ausgeschwemmt wird.
Bunter Blumenkohl – Orange, Lila und Grün
Neben dem lila Blumenkohl, der wirklich ein Augenschmauß ist, gibt es noch weitere Varianten. Der Blumenkohl in Orange enthält viel Beta-Carotin, wie es bspw. in Möhren vorkommt. Beliebt ist auch Romanesco, mit seinen eleganten, spitz zulaufenden Röschen. Er ist grünlich und diese Farbe entsteht durch einen hohen Anteil an Chlorophyll.
Es sind also rein natürliche Inhaltsstoffe, die die tollen Farben zum Vorschein bringen. Übrigens ist der weiße Blumenkohl, den wir überall in der Gemüsetheke bekommen, eine Züchtung. Die weiße, neutrale Farbe wurde für den allgemeinen Verzehr gewünscht und ist daher mittlerweile Standard. Beim Anbau von (weißem) Blumenkohl ist es wichtig, dass die äußeren Blätter als Schattenspender über der Blume zusammengebunden werden, damit sich der Kopf nicht unschön gelblich-grün-grau verfärbt.
Bunter Blumenkohl aus eigenem Anbau
In den USA und in Kanada sind die bunten Blumenkohlvarianten sehr verbreitet. Bei uns ist es eher Glückssache, wenn der Gemüsestand auf dem Markt diese Besonderheit anbietet. Ich selber baue daher die drei Varianten in diesem Jahr selber im Gemüsegarten an, um in den Genuss der bunten Vielfalt zu kommen. Der Anbau von Blumenkohl ist etwas heikel. Die Pflanzen brauchen viele Nährstoffe und sie müssen bei Trockenheit regelmäßig gegossen werden, damit es zu keinen Wachstumsunterbrechnungen kommt.
Wenn ihr euch selber bunten Blumenkohl ziehen wollt, findet ihr hier entsprechendes Saatgut*.
Ein Kommentar
Julian Reischl
Jedes Merkmal eines Lebewesens wird durch Gene hervorgerufen. Ändert sich ein Gen, nennt man das eine Mutation. Mutationen werden nur dann weitergegeben, wenn sie in den Keimzellen erfolgen. Ist das Gen mit der Mutation funktionsfähig, besteht eine Chance, dass sich die Zelle teilen kann, der Organismus wachsen kann und sich das neue Merkmal über tausende von zukünftigen Generationen in der natürlichen Auslese gegen die alte Version durchsetzt, ihr unterliegt oder einfach nur parallel zu ihr existiert. Das heißt, ein violetter Blumenkohl ist sehr wohl eine „Gen-Mutation“ – aber das ist noch lange nichts schlechtes.