Die Ackerhelden im Interview

Ein weiteres Interview haben wir mit dem Mietgarten-Anbieter Ackerhelden geführt.

Stellt das Unternehmen Ackerhelden bitte kurz vor.

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Birger Brock und Tobias Paulert sind die Ackerhelden.

Wir sind Birger Brock und Tobias Paulert (beide 38) aus Essen und haben die Ackerhelden GmbH im November 2012 gegründet.
In unseren Jugendzeiten sind wir bereits zusammen zur Schule gegangen und haben gemeinsam im Schulgarten geackert. Das Thema hat uns seitdem immer begleitet und dazu geführt, dass wir seit vielen Jahren über alternative Versorgungsideen nachdenken und sie auch umsetzen.

Tobias baut seit mehreren Jahren in großem Stil Gemüse, Obst und Kräuter in seinem Dachgarten an und hat dabei bereits beachtliche Erfolge mit alten Tomatensorten und exotischen Gewächsen erzielt. Birger war seit 2006 sieben Jahre lang selbst Mieter eines Ackerstücks für den Gemüseanbau bei einem Bioland-Betrieb in Essen und kam dort zum ersten Mal mit dem Konzept der Gemüseselbsternte in Berührung.

Die Idee der Selbsternte stammt ursprünglich aus Österreich und ist bereits über zwanzig Jahre alt. Kurz vor der Jahrtausendwende schwappte die Welle dann nach Deutschland, wo 1999 in Kassel und München die ersten Selbsternteprojekte umgesetzt wurden.

Wir finden, dass Selbsternte unbedingt mit ökologischem Anbau zusammen gehört und anders nicht denkbar ist. Bisher fehlte aber ein Anbieter, der Bio-Gemüseäcker an mehreren Standorten bundesweit anbietet. Diese Lücke füllen wir nun mit den Ackerhelden. Denn bei uns kann man bundesweit ausschließlich nach Verbandsrichtlinien (z.B. Bioland) biozertifizierte Äcker mieten. Das gibt es nur bei den Ackerhelden!

Wie sieht euer Angebot konkret aus?

Ackerheld werden ist ganz einfach:

1. Auf unsere Website ackerhelden.de gehen,
2. den gewünschten Standort aussuchen und die Ackergröße wählen
3. …und schon kann man seinen Bio-Gemüseacker bestellen.

Als Ackerheld bekommt man ein All-inclusive-Paket: der biozertifizierte Gemüseacker wird von uns mit etwa 20 verschiedenen Gemüsesorten vorbepflanzt, am 16. Mai beginnt dann die Saison für unsere Ackerhelden. Anschließend gibt es von uns regelmäßig Saatgut und Jungpflanzen zum Nachsäen und –pflanzen, damit der Acker bis zum Saisonende am 30. November prall gefüllt ist. Das bedeutet: Über sechs Monate lang knackfrisches Biogemüse vom eigenen Acker. Regionaler und saisonaler geht es gar nicht!

Alle notwendigen Geräte, Schubkarren, Gießkannen und Gießwasser stellen wir natürlich auch zur Verfügung. Für die kleinen Ackerhelden gibt es übrigens auch kleine Geräte und Gießkannen, einen Sandkasten bauen wir ebenfalls auf.

Damit auch Anfänger zu strahlenden Ackerhelden werden, gibt es von uns eine Rundum-Beratung zu allem, was auf dem Acker wichtig ist: ein umfangreiches Infopaket vor Saisonbeginn (sozusagen die „Gebrauchsanleitung“ für den Acker), regelmäßige Newsletter, ein Kundenmagazin, Telefon- und E-Mail-Service sowie eine Online-Community.

Saisonal passende Rezepte zu dem, was gerade auf dem Acker erntereif ist, gehören übrigens auch zum Paket. Die bekommen wir von der Spitzenköchevereinigung „Junge Wilde“, exklusiv für unsere Ackerhelden.

Unsere Äcker gibt es in den Größen 40 qm (versorgt bis zu 3 Personen) und 80 qm (bis zu 6 Personen). Der kleine Acker kostet 248 Euro für eine Saison alles inklusive, der große kostet 445 Euro.

Wo kann man aktuell zum Ackerheld werden und plant ihr, das Standortangebot weiter auszubauen?

Aktuell kann man an zehn Standorten in Deutschland Ackerheld werden. Nämlich hier:

  • Berlin
  • Braunschweig
  • Bremerhaven
  • Dorsten
  • Düsseldorf
  • Mönchengladbach
  • Niederrhein (Kamp-Lintfort)
  • Nürnberg
  • Ohligser Heide (Solingen)
  • Recklinghausen
  • Wolfsburg

In den nächsten Wochen und Monaten werden laufend weitere Standorte im ganzen Bundesgebiet hinzu kommen.

Ihr habt jüngst eure Partnerschaft mit Bioland verkündet. Was hat es damit auf sich? Was erwartet ihr von dieser Zusammenarbeit?

Wie gesagt gehören aus unserer Sicht Gemüseselbsternte und ökologischer Anbau zwingend zusammen. In Kombination mit konventioneller Landwirtschaft und Chemiekeule geht das für uns gar nicht.

Immerhin muss man bedenken, dass man das Gemüse nicht nur isst, sondern auch den ganzen Sommer lang regelmäßig auf dem Acker ist und mit den Händen in der Erde arbeitet. Wenn da vor der Saison oder sogar währenddessen chemisch-synthetisch gedüngt wird und mit Pestiziden Schädlinge bekämpft werden, würden wir da nicht in der Erde wühlen wollen.

Deshalb gibt es bei uns eben nur Bio-Äcker, und davon sind bis auf einzelne Demeter- und Naturland-Standorte die meisten nach Bioland-Richtlinien zertifiziert. Bioland ist ja in Deutschland der größte ökologische Anbauverband.

Bioland unterstützt durch diese Partnerschaft unser Ziel, die Menschen wieder näher an das heran zu bringen, was sie täglich essen und unsere Philosophie, dies ausschließlich in Verbindung mit ökologischem Landbau nach Verbandsrichtlinien zu tun.

Unsere Gemüseäcker sind ein schöner und wirksamer Weg, etwas gegen die Entfremdung der urbanen Bevölkerung von Landwirtschaft und Ökologie zu tun und das Verständnis für die Erzeugung von Bio-Lebensmitteln zu verbessern. Das liegt Bioland sehr am Herzen. Und uns natürlich auch.

Außerdem ist die Partnerschaft für uns eine tolle Möglichkeit, den Leuten zu signalisieren: Hey, wenn ihr Ackerhelden seid, müsst ihr euch um Pestizide und genmanipuliertes Saatgut keine Sorgen machen – hier wird wirklich ökologisch gearbeitet. Das schafft Sicherheit und Vertrauen.

Was möchtet Ihr sonst noch loswerden?

Es gibt nichts Besseres als frisch geerntetes Biogemüse vom eigenen Acker. Unser Motto: Supermarkt kann jeder… Echte Helden ackern selbst!

Wir freuen uns über jeden, der Interesse an den Ackerhelden hat. Wenn Ihr Fragen habt, stehen wir natürlich gern zur Verfügung.

Ruft uns einfach an oder schreibt uns eine Mail!

Fon: 0201-74 94 36 66
Mail: info@ackerhelden.de
Web: www.ackerhelden.de

 

Vielen Dank für das ausführliche Interview. Wir wünschen euch und euren Mietern eine tolle Gartensaison 2014.

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