Leuchtende Flecken auf den Blättern: Birnengitterrost
Im Garten finde ich jedes Jahr aufs Neue Herausforderungen. In diesem Jahr heißt eine davon Birnengitterrost.
Ich bin ganz stolz auf meine noch sehr junge Birne. Nach einer anfänglich sehr üppigen Blüte und zahlreichen Fruchtansätzen haben es nach einem späten Frost, starkem Wind und anderen Widrigkeiten drei wunderschöne Exemplare meiner Williams Christ geschafft groß und größer zu werden. Für die Größe des kleinen Baumes doch schon eine ganz gute Ausbeute – immerhin eine Birne mehr als im Vorjahr.
Umso nervöser und erschreckter war ich eines Morgens als ich sah, dass sich auf fast allen Blättern gelb-orangefarbene Flecken gebildet haben. Das muss wirklich schnell gegangen sein, denn ich schaue regelmäßig nach meinen Pflanzen, um möglichem Schädlingsbefall schnell entgegenzuwirken. In diesem Jahr haben mich die Blattläuse ordentlich auf Trab gehalten. Doch mit diesen Flecken auf fast alles Blättern habe ich nicht gerechnet.
Birnengitterrost – was tun?
Diese leuchtenden Flecken lassen ganz eindeutig auf Birnengitterost schließen. Es handelt sich dabei um einen Rostpilz, der leider dazu führen kann, dass der Baum erheblich geschwächt wird. Bei starkem Befall lässt er schon früh im Jahr Blätter und leider auch die Früchte fallen.
Zur Entstehung des Pilzes konnte ich beim NABU folgende Informationen finden:
Der Erreger des Birnengitterrostes, wissenschaftlich Gymnosporangium sabinae, gehört zu den sogenannten wirtswechselnden Rostpilzen. Für seinen Entwicklungszyklus benötigt er zwei Wirte: die Birne und den Wacholder. Gymnosporangium sabinae lebt dabei vorrangig auf aus Asien stammenden Wacholderarten wie Juniperus sabina, auch als Sadebaum bekannt, und Juniperus media. Die Empfänglichkeit für den Gitterrost schwankt dabei außerdem von Zuchtsorte zu Zuchtsorte. Der heimische, aus den Wacholderheiden bekannte Gemeine Wacholder (Juniperus communis) dagegen wird vom Birnengitterrost nicht befallen… (Quelle: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/gartentipps/14801.html)
Wenn ein Wacholder erstmal infiziert ist, werden die Sporen im Frühjahr durch die Luft mehrere hundert Meter weit getragen und landen auf Birnenbäumen, die in der Nähe wachsen. Dort befallen die Pilzsporen ab der Blütezeit die Bäume und es zeigen sich die ersten gelb-orange- bis rotfarbenen Flecken auf den Blättern.
Was kann man also tun?
- Vorbeugung:
Vorbeugend sollte man befallene Wacholderarten aus dem eigenen Garten entfernen. Man erkennt den Befall an Verdickungen an den Ästen. Das ist allerdings keine zuverlässige Art der Vorbeugung, da die Sporen mehrere hundert Meter weit fliegen und sich somit auch in den Nachbargärten Wirtspflanzen befinden könnten. Neben dieser Maßnahme kann man die eigenen Birnbäume durch das Besprühen mit Schachtelhalm-Extrakt* stärken. Allerdings wird das im Frühjahr noch vor dem Blattaustrieb gemacht. - Bekämpfung:
Es gibt für den Hobbygarten nur wenige wirksame Mittel gegen den Birnengitterrost. Es handelt sich dabei um Spritzmittel, die speziell gegen den Rostpilz wirken.
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Ob man nun ein solches Spritzmittel verwenden möchte oder nicht, muss man natürlich für sich selbst entscheiden. Manche Hobbygärtner lehnen das konsequent ab, andere versuchen damit ihre Ernte zu retten.
Ich habe Compo Duaxo Universal pilz-frei* ausprobiert – nachdem der ganze Baum mit Flecken übersät war – und kann sagen, dass der Birnengitterrost eingedämmt ist und meine drei Birnen kräftig weiterwachsen. Laut Hersteller ist das Mittel nicht bienengefährlich. Die leuchtenden Flecken sind dunkel geworden und der Pilz hat sich nicht weiter ausgebreitet. Ich habe sehr darauf geachtet die Früchte nicht mit dem Spritzmittel einzusprühen. Wenn ihr das auch ausprobieren wollt gebe ich euch folgenden Tipp: Nehmt eine Plastiktüte oder Alufolie und wickelt die Früchte darin ein. Natürlich geht das nur, sofern der Baum eine überschaubare Anzahl an Früchten trägt. Allerdings soll man, laut Hersteller, nach einer Wartezeit von 28 Tagen bei Birnen die Früchte bedenkenlos verzehren können. Gut abwaschen vor dem Verzehr ist ohnehin selbstverständlich.
2 Kommentare
Hauptstadtgarten
Liebe Sandra,
Birnen hätte ich auch super gerne im Garten, aber in Berlin ist das wegen dem Gitterrost eher aussichtslos. Hier gibt es sooo viele Wacholder, dass einfach alle Bäume davon befallen werden. Das Compo Spritzmittel ist wirklich ganz gut. ich hab das auch schon (erfolgreich) gegen die Kräuselkrankheit eingesetzt. Viel Spaß mit deinen schönen Birnen! Liebe Grüße, Caro
Sandra
Liebe Caro,
ach das ist ja schade. Aber zum Glück gibt es ja noch viele leckere Alternativen zu Birnen… Vielen Dank für die Info zur Kräuselkrankheit. Ist schon spannend mit was für Schadbildern man sich im Garten auseinandersetzen muss … Ich wünsche dir ein schönes Gartenwochenende!
LG, Sandra