Was ist pilliertes Saatgut?
Schon mal etwas von pilliertem Saatgut gehört?
Auf manchen Samentütchen steht der Zusatz „pilliertes Saatgut“ drauf. Doch was heißt das eigentlich und welchen Einfluss hat das auf das Saatgut? Manche Sorten haben extrem kleine Samenkörner. Es ist schwierig einzelne Körner zu greifen, was auch die Aussaat erschwert. Das ist insbesondere bei Pflanzen problematisch, die einzeln wachsen, also wo jede Pflanze einen gewissen Abstand zur nächsten Pflanze benötigt, um genügend Platz für ihr Wachstum zu haben. Für solche Sorten gibt es pilliertes Saatgut.
Pilliertes Saatgut für den privaten Garten ohne Pestizide oder andere chemische Stoffe
Beim Pillieren werden die Samenkörnchen mit einer Hülle aus neutraler Masse ummantelt. Dadurch wird das Saatgut griffiger und kann leichter einzeln ausgesät werden. Die somit benötigten Abstände zwischen den Pflanzen sind mit pilliertem Saatgut leicht einzuhalten! Nach der Aussaat löst sich die Hülle durch Feuchtigkeit auf, so dass das Samenkorn frei wird und mit der Keimung beginnen kann. Die Masse um das Saatgut ist für den Hobby-Gebrauch in der Regel neutral, d.h. die kleinen Samentütchen aus dem Gartencenter enthalten in der Umhüllung der Samen keine Zusätze gegen Schädlinge und natürlich auch keine chemischen Stoffe. In der Landwirtschaft wird zumeist pilliertes Saatgut verwendet, welches bestimmte Pflanzenschutzmittel und Dünger in der Umhüllung enthält. Man sollte also darauf achten, was die Hersteller angeben.
Beizen als Alternative zur Pillierung in der Landwirtschaft
Die Alternative zum Pillieren in der Landwirtschaft ist das Beizen von Saatgut. Beim Beizen wird das Saatgut mit Pflanzenschutzmitteln behandelt, so dass die Aussaat von Beginn an gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge geschützt ist. Diese Technik wird bereits seit etwa 450 vor Christus angewandt. Zu dieser Zeit wurde Lauchsaft als Beizmittel verwendet. Die Ägypter, Griechen und Römer verwendeten Oliventrester, Zwiebelsud, Zypressensaft oder Asche für die Beizung.