Kohlweißling und der Rosenkohl | Pflanzenschädling natürlich bekämpfen

Kohlweißling Schmetterling

Ob Großer oder Kleiner Kohlweißling – mein Rosenkohl gehört mir!

Den Blick auf meinen neu angelegten Gemüsegarten genieße ich momentan in jeder freien Minute. Es ist herrlich zu beobachten, wie schnell die Pflanzen wachsen. Immer mehr Früchte hängen an den Tomatenpflanzen. Auberginen und Chilies beginnen zu blühen und der vorgezogene Rosenkohl ist schon einen halben Meter hoch gewachsen. Zwischendurch sieht man eine Hummel, die fleißig von Blüte zu Blüte summt. Und da fliegt ein Schmetterling aufgeregt hin und her. Ach wie schön, ein wahres Naturparadies. Aber dieser Schmetterling kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Warum umfliegt er denn immer nur den Rosenkohl? Da macht es plötzlich Klick: Es ist der Kohlweißling.

Kohlbeet im Gemüsegarten

Großer Kohlweißling natürlich bekämpfen

Der Große Kohlweißling

Seit einiger Zeit batteln der Kohlweißling und ich uns nun um den Rosenkohl in meinem Gemüsegarten. Als mir klar wurde, dass es sich bei dem unscheinbaren Schmetterling um den Kohlweißling handelt, habe ich sofort alle Rosenkohlpflanzen auf Eier oder gar Larven des Kohlweißlings abgesucht. Denn wie der Name es schon verrät, gehören Kohlpflanzen mit zu den bevorzugten Eiablageplätzen des weiß-grauen Schmetterlings.

Der Große Kohlweißling erreicht eine Spannweite von etwa 6 cm. An den Spitzen der Vorderflügel hat er einen grauen Fleck. Die Weibchen haben auf den Flügeln weitere grau-schwarze Flecken. Ansonsten ist der Schmetterling weiß bis cremefarben mit einer leichten Graufärbung. Man kann ihn relativ leicht mit dem Kleinen Kohlweißling verwechseln, der ähnlich aussieht.

Kohlweißling Eier auf Rosenkohl

Der Große Kohlweißling legt von Mai bis Juni seine leuchtend gelben Eier in größeren Paketen an der Unterseite der Blätter von Kohlpflanzen, Kreuzblütengewächsen und Kapuzinerkresse ab. Der Kleine Kohlweißling dagegen legt, soweit ich weiß, einzelne Eier an der Blattunterseite unter anderem von Kreuzblütlern wie meinem Rosenkohl ab. Diese sind allerdings nicht so auffällig gelb.

Nun habe ich an meinem Rosenkohl sowohl die größeren Eierpakete als auch einzelne Eier gefunden. Daher gehe ich mal davon aus, dass ich Besuch von beiden Schmetterlingsarten hatte.

Großer Kohlweißling Eier

Kohlpflanzen nach Eiern absuchen

Welche Art auch immer es ist oder war, die Eier müssen weg. Daher suche ich nun regelmäßig die Blattunterseiten im Rosenkohlbeet ab und wische die gefundenen Eier weg. Das ist die beste Methode um zu verhindern, dass sich die Larven entwickeln können. Denn sind die Larven erstmal geschlüpft, sind sie hungrig. Sie fressen sich dann durch die Blätter des Kohls und schließlich in die kleinen Rosenkohlköpfe hinein. Der Schaden kann je nach Ausbreitung durchaus erheblich sein. Daher sollte man vorbeugend nach Möglichkeit schnell handeln.

Eine Alternative ist der Schutz der Pflanzen mit engmaschigen Gemüsenetzen. Diese verhindern, dass der Kohlweißling an die Unterseite der Blätter gelangt. Somit kann er die Eier schon gar nicht erst ablegen. Übrigens wirken solche Netze auch gegen andere Schädlinge wie die Kohlfliege.

Dem Kohlweißling gefällt es gar nicht, dass ich mich gegen ihn und seine Nachkommen wehre. Immer wenn ich jetzt die Blätter absuche fliegt er um mich herum und man bekommt fast das Gefühl, dass er versucht mich zu vertreiben. Wir werden sehen, wer mehr Ausdauer hat – der Kohlweißling oder ich!

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6 Kommentare

  • Izabella

    Liebe Sandra,
    Dein Rosenkohl sieht so schön aus! Rate mal, wie es meinem geht… Ich hoffe auf’s Beste, ich will meinen Kohl noch nicht aufgeben!
    Viele Grüße, Izabella

    • Sandra

      Ohje, das klingt aber nicht gut, liebe Izabella… Ich drücke dir die Daumen, dass dein Rosenkohl sich erholt!
      Liebe Grüße, Sandra

  • Bingi

    Liebe Sandra,
    danke! Du hast meinemRosenkohl das Leben gerettet. Zum Glück habe ich deinen Beitrag gelesen, bin in den Garten gegangen und fündig geworden. Außerdem lag noch ein ungeöffnetes Päckchen mit Fliegengitter als Meterware auf meinem Nähtisch. So konnte ich meinen Kohl gleich noch sicher einpacken.
    Alles Gute für deine Ernte 2020.
    LG
    Bingi

  • Karin

    Hallo,

    angesichts des enormen Insektensterbens in den letzten Jahren sollte man die Kohlweißlinge nicht bekämpfen.

    Ich habe bei uns ein paar alte Kohlpflanzen über Winter stehen lassen. Dieses Jahr hatten wir viele Kohlweißlinge, die über den Garten schweben und mich jeden Tag erfreuen.
    Bei der Ernte kann man befallene Stellen einfach rausschneiden – die Ernte fällt eben etwas kleiner aus.

    Viele Grüße
    Karin

    • Sandra

      Liebe Karin,
      da kann ich dir leider nicht ganz beipflichten. Der Kohlweißling darf sich bei uns im Garten sehr gerne tummeln, was er auch macht. Wir sehen zahlreiche Kohlweißlinge durch den Garten ‚tanzen‘. Dabei steuern die Tiere verschiedene Pflanzen an und das dürfen sie auch. Jedoch ist der Schaden, den die Raupen am Kohl verursachen so erheblich, dass die komplette Ernte ausfällt, da die Jungpflanzen sich nicht entwickeln können. Ohne Blätter, kein Wachstum. Da ist auch nichts mehr ‚rauszuschneiden‘, weil eben nichts mehr vorhanden ist ;D Genau aus diesem Grund gehe ich gegen den Befall vor, im Wesentlichen, indem ich mein Gemüse direkt mit Vlies und Netz schütze.
      Viele Grüße
      Sandra

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