Kräuterseitlinge selber züchten | Pilzanbau im Haus
Seit Kurzem wachsen bei uns im Haus Kräuterseitlinge. Die köstlichen Speisepilze erinnern geschmacklich ein bisschen an Steinpilze und eignen sich hervorragend für die Zucht zu Hause.
Kräuterseitlinge auf Substratblock züchten
Ich habe schon verschiedene Pilzarten zu Hause gezüchtet: Shiitake, Austernseitlinge und natürliche weiße und braune Champignons. Pilze sind bei uns regelmäßig fester Bestandtteil in unserer Küche. Am liebsten frisch gesammelt aus dem Wald. Aber das geht nunmal nicht zu jeder Zeit. Warum also nicht die eigenen Kräuterseitlinge selber züchten? Das geht einfach und bereitet so viel Freude. Zugegeben, eine optische Augenweide sind die Substratblöcke nicht. Aber im hellen Keller oder der Garage fallen sie nicht weiter auf.
Für meine Kräuterseitlinge habe ich mir einen bereits beimpften Substratblock* gekauft. Das ist die einfachste Variante, um die Pilze selber zu züchten. Man kann sich aber auch Pilzbrut kaufen und das entsprechende Substrat selber beimpfen. Für Anfänger der Pilzzucht würde ich aber eine Fertigkultur empfehlen. Schließlich sollte man erstmal ein Gefühl dafür bekommen, wie die Pilze wachsen und wie man mit ihnen umgehen muss. Pilzkulturen reagieren sehr sensibel auf Verunreinigungen, weshalb man immer mit sauberen Händen und Werkzeugen arbeiten muss.
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Pilzkultur mit Kräuterseitlingen – so geht’s
Der Substratblock ist in Folie gepackt. Damit die Pilze anfangen können zu wachsen, muss Sauerstoff an die Kultur kommen. Man entfernt also einen Teil der Folie, um das Pilzwachstum anzuregen. Kräuterseitlinge wachsen bei einer Temperatur zwischen 10°C und 20°C. Der Raum, in welchem die Kultur steht, sollte hell sein, muss aber kein direktes Tageslicht haben. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit von 90%. Da das nicht so einfach zu gewährleisten ist, wird bei mir ein transparenter Deckel, z.B. der eines Zimmergewächshauses*, über die Kultur gestülpt. Die Luftschlitze lassen genug Luft zirkulieren, aber die Luftfeuchtigkeit bleibt erhalten.
Bereits nach wenigen Tagen sieht man, wie sich die Oberfläche verändert und kleine Pilze zu wachsen beginnen. Dicke weiße Ausbuchtungen mit stecknadelgroßen, bräunlichen Köpfen entstehen an mehreren Stellen der Kräuterseitlingskultur.
Pilzkultur feucht halten
Wichtig ist, dass die Pilzkultur immer feucht gehalten wird. Alle 2-3 Tage sollte man daher den kompletten Substratblock unter kaltem Wasser abduschen. Danach muss das überschüssige Wasser aus dem Folienbeutel abgegossen werden, damit keine Staunässe im Beutel entsteht. Die Pilze können oberflächlich ruhig nass werden. In freier Wildbahn würden sie ja auch durch Regen durchnässt.
Kräuterseitlinge ernten
Es ist erstaunlich, wie schnell die Pilze wachsen. Geerntet werden sie, wenn die größten Pilze nicht mehr sichtlich weiterwachsen und wenn sich ihre Hüte vollständig geöffnet haben.
Macht euch übrigens keine Gedanken, wenn ein weißer staubartiger Film auf den Pilzen entsteht. Das sind die Sporen, die aus den Lamellen fallen. Man kann diese vorsichtig mit einem weichen Pinsel abbürsten. Macht das aber am besten draußen, damit sich die Sporen nicht überall im Haus verteilen.
Bei der Ernte ist es wichtig, dass alle Pilze abgeerntet werden. Denn die kleineren Exemplare wachsen nicht weiter, wenn die großen Kräuterseitlinge geerntet sind. Zudem müssen alle Stielreste entfernt werden. Es macht dabei nichts, wenn ein bisschen Substrat an den Pilzen hängen bleibt. Das schneidet man einfach weg. Pilzreste im Substratblock können aber zu Keimen führen, was wiederum die Schimmelbildung begünstigt.
Die Kräuterseitlinge können übrigens komplett verspeist werden. Die fleischigen Stiele sind besonders köstlich. Große Pilze schneidet man einfach in Scheiben und brät sie in der Pfanne an. Mit frischen Kräutern in Butter geschwenkt, dazu Pasta – ein Gedicht!
Ruhephase bis zur nächsten Erntewelle
Nach der ersten Ernte gönnt man der Pilzkultur eine Ruhephase von 2-3 Wochen. Dazu sollte die Kultur luftig stehen und weiterhin alle 2-3 Tage gewässert werden.
Um eine neue Erntewelle anzuregen, taucht man den Substratblock für 4-5 Stunden komplett in kaltes Wasser. Danach wieder gut abgießen und ggf. den Folienbeutel etwas weiter entfernen. Jetzt geht die ganze Prozedur wieder von vorne los: Hohe Luftfeuchtigkeit, 10-20°C Raumtemperatur, alle 2-3 Tage wässern. Und schon beginnen die kleinen Pilze wieder zu wachsen.
Eine Kräuterseitlings-Fertigkultur* kann etwa 3-4 mal beerntet werden. Den Substratblock kann man danach auf dem Kompost entsorgen – natürlich ohne den Folienbeutel.
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