Sauer macht lustig und gesund: Zitrusfrüchte
Zitrusfrüchte – die Vitamin-Wunder im Winter
Vor allem im Winter sind Zitrusfrüchte leckere Vitamin-C-Lieferanten. Schon eine Grapefruit oder zwei Orangen decken den empfohlenen Tagesbedarf an Vitamin C (100 Milligramm). Etwa 33 Kilogramm der Südfrüchte (einschließlich Verarbeitungserzeugnisse) verzehrt jeder Deutsche pro Jahr. Allerdings: Obst und Gemüse landen auch besonders häufig im Müll – sie machen 44 Prozent der vermeidbaren oder teilweise vermeidbaren Lebensmittelabfällen aus, erklärt die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die richtige Lagerung kann auch bei Zitrusfrüchten helfen, diese Verschwendung zu vermeiden.
Normalerweise gilt: Heimisches Obst hat dank kurzer Transportwege die bessere Klimabilanz, aber im Winter ist es sinnvoll, zusätzlich auf vitaminreiches Obst aus dem Süden zurückzugreifen. Clementinen, Orangen und Zitronen werden nicht nur auf der Südhalbkugel, sondern vor allem in der Mittelmeerregion angebaut. Die Haupterntezeit der Clementinen ist von November bis Februar, die für Orangen von Dezember bis in den April und für Zitronen das ganze Jahr. Limetten, Pampelmusen oder Grapefruits kommen überwiegend aus weiter entfernten Gegenden und haben teilweise das gesamte Jahr Saison. Zitrusfrüchte reifen nach der Ernte nicht nach, sie schmecken daher nur dann gut, wenn sie vollreif geerntet wurden.
Luftig und nicht zu warm – Zitrusfrüchte richtig lagern
Zitrusfrüchte erscheinen mit ihrer dicken Schale oft unempfindlich. Doch die Südfrüchte nehmen falsche Lagerung durchaus übel. Limetten, Zitronen, Pampelmusen und Grapefruits gehören auf keinen Fall in den Kühlschrank, da sie kälteempfindlich sind und hier an Aroma verlieren. Zu hohe Temperaturen hingegen lassen sie schneller austrocknen. Ideal für die exotischen Vitamin-C-Spender ist deshalb eine kühle Speisekammer. Wer keine idealen Lagerbedingungen hat, sollte nicht zu große Mengen auf einmal kaufen. Die Früchte sollten zudem getrennt von anderem reifen Obst, welches das Reifegas Ethylen bildet wie beispielsweise Äpfel, aufbewahrt und nicht gequetscht werden. Früchte mit Quetschungen der Schale sollten sofort verbraucht werden, weil sie schnell schimmeln könnten. Daher lohnt es sich, schon beim Kauf auf intakte Früchte zu achten und sie nicht zuunterst in den Einkaufskorb zu legen. Für die Lagerung ist ein luftdurchlässiger Korb am besten geeignet. Außerdem sollten die Früchte täglich auf weiche Stellen und Schimmelbefall kontrolliert werden. Sollte es doch Quetschungen geben, lassen sich Orangen zum Beispiel zu einem leckeren frischen Saft verarbeiten, Zitronensaft kann eingefroren werden, wenn er nicht direkt benötigt wird. Früchte mit Faul- oder Schimmelstellen dürfen nicht mehr verwendet werden.
Süßes oder Saures?
Zitrusfrüchte kommen in vielen Größen und Farben vor und unterscheiden sich auch geschmacklich – von der sauren Zitrone bis zur süßen Clementine. Beliebt als Naschobst oder als frische Zutat im winterlichen Obstsalat sind die Orangen. Ihr deutscher Name Apfelsine weist übrigens auf ihren Ursprung hin: Die niederländischen Seefahrer nannten die runde Frucht aus Südostasien „Sinaasappel“ – Apfel aus China. Die richtige Sorte wählt man je nach Verwendung: ‚Navelorangen‘ sind mit ihrem festen, süßen und saftigen Fruchtfleisch bestens zum Naschen geeignet. Zum Entsaften sind Sorten wie ‚Valencia Late‘, ‚Salustiana ‘ oder die kräftig schmeckende Blutorange ‚Moro‘ ideal.
Kleiner als Orangen sind die Mandarinen, die sich leicht schälen lassen. Allerdings: Auch wenn wir häufig noch von Mandarinen sprechen, handelt es sich bei den kleinen orangen Früchten um mehrere Arten wie Satsumas, Clementinen oder um Kreuzungen mit anderen Zitrusfrüchten. Die ursprünglichen Mandarinen haben zu viele Kerne. Besonders beliebt sind die meist kernlosen, aromatischen ‚Clementinen‘.
Die Pomelos mit einem Durchmesser von 15 bis 25 Zentimetern sind die größten Zitrusfrüchte. Neben ihrer Größe fällt die Pomelo durch ihre dicke Schale auf. An ihr lässt sich auch der Geschmack erkennen: Ist sie schon leicht verschrumpelt, schmeckt das Fruchtfleisch der ungewöhnlichen Frucht süßlich, ist sie noch prall herrscht ein erfrischender säuerlicher Geschmack vor.
Aus einer Kreuzung von Grapefruit und Pampelmuse entstand die Sweetie. Meist ist sie etwas flacher und kleiner als eine Grapefruit und ihre Schale zum Erntebeginn noch grün. Die grüne Farbe ist aber kein Zeichen von Unreife – die gelbe Farbe erhält die Frucht erst durch tiefe Nachttemperaturen vor der Ernte oder nach der Lagerung. Auch grüne Sweeties schmecken aromatisch süß und können wie Orangen oder Grapefruits gut roh verzehrt werden.
Rundum gesund?
Wer auch die Schalen der Vitamin-C-reichen Früchte verarbeiten will, sollte beim Einkauf genauer hinschauen. Denn viele Zitrusfrüchte werden vor oder nach der Ernte behandelt, zum Beispiel mit Wachs damit die Früchte schön glänzen und länger frisch bleiben. Sie müssen dann als „gewachst“ gekennzeichnet werden. Wurden sie nach der Ernte zusätzlich mit Konservierungsstoffen behandelt, müssen sie als „konserviert“ gekennzeichnet werden. Bei solchen Früchten sollte man die Schale auf keinen Fall verwenden, denn die Mittel verschwinden auch beim Abwaschen nicht.
Auch bei Früchten mit dem Zusatz „unbehandelt“ ist Vorsicht geboten: Die Kennzeichnungspflicht bezieht sich auf die Behandlung der Schale nach der Ernte. Vorher können durchaus Pflanzenschutzmittel zum Einsatz gekommen sein. Wer zum Beispiel zum Backen oder für Desserts auch die Schalen von Orangen oder Zitronen verwenden möchte, sollte auf Früchte aus biologischer Produktion zurückgreifen.
Quelle: Zu gut für die Tonne