Serie X des Jahres: Die Traubeneiche
In unserer neuen Serie “X des Jahres” beschäftigen wir uns mit den Tieren, Pflanzen und Landschaften des Jahres 2014. Baum des Jahres ist die Traubeneiche.
Die Baum des Jahres Stiftung hat sich in diesem Jahr für die Traubeneiche als Baum des Jahres entschieden. Sie löst den im Vorjahr gewählten Wild-Apfel (Malus sylvestris) ab, dessen Bestand in Deutschland stark gefährdet ist.
Carsten Wilke, seines Zeichens Präsident des Deutschen Forstvereins sowie Schirmherr des Baum des Jahres 2014: „Die Trauben-Eiche ist eine wertvolle ökologische und ökonomische Baumart die uralt werden kann, standfest wertvolles Holz produziert und vielen Lebewesen Heimat ist.“
Merkmale der Traubeneiche
Die Traubeneiche (wissenschaftlicher Name: Quercus petraea) ist eine Baumart aus der Gattung der Eichen und der Familie der Buchengewächse (Fagaceae) zugehörig. Sie kann ein fast biblisches Höchstalter von 1000 Jahren, eine Höhe von maximal 40 m und einen Stammdurchmesser von bis zu 2 m erreichen. Die Traubeneiche wird auch Wintereiche genannt, weil ihre Blätter oftmals bis ins Frühjahr hinein am Baum bleiben. Nach der Stieleiche ist die Traubeneiche die am weitesten verbreitete Eichenart in Mitteleuropa.
Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
Verwendung findet das harte, sehr dauerhafte und gut zu bearbeitende Eichenholz u.a. im Wasserbau, als Bauholz, im Innenausbau für Treppen oder Fußböden und als Möbelholz. Darüber hinaus wird das hochwertige Holz zur Furnierherstellung und zum Fass- und Barriquebau eingesetzt.
Interessant ist, dass ein großer Teil der Bestände früher vorwiegend zur Schweinemast und Wildäsung angelegt wurde. Die Holzgewinnung spielte nur eine untergeordnete Rolle. Grund dafür waren die nahrhaften Eicheln, mit denen die Tiere hauptsächlich gefüttert wurden. Abgelöst wurde diese Art der Fütterung erst durch den großflächigen Feldanbau von Futter ab dem 19. Jahrhundert.
Auch die Rinde der Traubeneiche wird genutzt. Sie enthält bis zu 20 % Gerbstoffe vom Catechin-Typ und wird in der Medizin als Heildroge eingesetzt. Aufgrund der antiseptischen und juckreizstillenden Wirkung der Gerbstoffe sind die Anwendungsgebiete vielfältig und dienen u.a. zur Behandlung von Hauterkrankungen, Hämorrhoiden, vermehrter Fußschweißbildung sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Hier geht es zum ersten Teil unserer Serie X des Jahres.
Bildquelle: A. Roloff / www.baum-des-jahres.de