Spargel im eigenen Garten – Teil 1: Weißer Spargel
Wie baut man eigentlich Spargel im eigenen Garten an?
Spargel sieht man eher selten im heimischen Gemüsegarten. Da fragt man sich doch, ob der Anbau von Spargel im eigenen Garten bzw. generell so schwierig ist oder einfach nur nicht wirtschaftlich. Schließlich ist der private Gemüsegarten in der Regel nicht so groß, dass man sich ganze Felder anlegen kann!
Spargel ist eine mehrjährige Staude. Das Rhizom, der Wurzelstock, befindet sich etwa 30-40 cm unter der Erde. Dort überwintert der Wurzelstock. Im Frühjahr bilden sich daran neue Sprossen – das ist der Spargel, der geerntet und als Delikatesse in der Küche verwendet wird. Nicht geerntete Sprossen bilden das Spargelkraut bzw. Spargelgrün.
Anbau von weißem Bleichspargel
Der Anbau von Bleichspargel ist gar nicht so einfach, da eine Spargelkultur über mehrere Jahre einen möglichst hohen Ertrag bringen soll. Daher ist die Auswahl des Standortes mit einem geeigneten Boden enorm wichtig. Der Boden sollte möglichst locker sein, um Wasser und Licht durchzulassen, er sollte humusreich, leicht sandig und tiefgründig sein. Zur Vorbereitung des Bodens wird er tief durchgegraben und Steine werden entfernt. Zudem sollte sich der Boden sich im Frühjahr schnell erwärmen. Ein PH-Wert von 5,8-6,3 PH ist ideal für den Anbau von Spargel.
Spargel ist mehrjährig und kann bis zu 10 Jahre beerntet werden. Wenn die Pflanzen nicht mehr genügend Ertrag bringen, muss der Standort gewechselt werden. Die Fruchtfolge bei Spargel ist sehr wichtig – Spargel auf Spargel pflanzen wird nicht funktionieren! Dazwischen muss man locker 10-15 Jahre abwarten, bis die gleiche Stelle wieder mit Spargel kultiviert werden kann! Das erschwert logischerweise den Anbau von Spargel im eigenen Garten.
Auf die Vorbereitung und den Boden kommt es an!
Das Rhizom (Wurzelgeflecht) von ein- oder zweijährigen Spargelpflanzen wird im Frühjahr in einen etwa 30 cm tiefen Graben gelegt und mit Erde bedeckt. Idealerweise bereitet man den Graben bereits im Herbst vor, indem man Mist oder organischen Dünger in den vorbereiteten Graben gibt. Im Herbst werden die Stängel entfernt. Im folgenden Frühjahr wird der Graben vollständig aufgefüllt. Anfang des dritten Jahres wird ein Erdwall errichtet, der etwa kniehoch wird. In diesem Jahr ist die erste Ernte möglich!
Pünktlich zur Spargelsaison sollten sich die ersten Spargeltriebe zeigen. Diese werden bis auf etwa 25 cm freigegraben und mit einem Stechmesser am unteren Ende abgeschnitten. Je nach Größe des Spargelfeldes sucht man morgens und abends das Feld nach Trieben ab.
Im professionellen Spargelanbau wird Folie auf die Erdwälle gelegt, um die Temperatur zu erhöhen. Dadurch wird das Wachstum beschleunigt.
Nach der Erntesaison wachsen die übriggebliebenen Sprossen weiter, bis sich Stauden bilden, die bis zu 2 Meter hoch werden können. Durch diesen Prozess vollzieht sich eine Photosynthese, die der Spargelpflanze wieder Kraft gibt. Denn durch das Abstechen der Sprossen, also der Spargelstangen, wird die Pflanze geschwächt. Sie wird schließlich in ihrem Wachstum gehindert. Es muss sich bis zum nächsten Erntejahr wieder neue Energie bilden – daher ist die Regenerationsphase beim Spargel auch entsprechend lang.
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