Wann kommen die kälteempfindlichen Anzuchten ins Gewächshaus?
Im Gemüsegarten geht es erst so richtig ab Mitte Mai los. Doch bevor die Freilandsaison starten, können bereits die kälteempfindlichen Anzuchten ins Gewächshaus und läuten damit die Saison früher ein.
Mitte Mai, nach den Eisheiligen, dürfen die vorgezogenen, kälteempfindlichen Jungpflanzen ins Freiland umziehen. das sind vor allem Chili und Paprika, Tomaten und Auberginen, Kürbis und Zucchini, Physalis und Artischocken. Sofern sie groß genug und ausreichend abgehärtet sind. Im Gewächshaus ist der Einzug der Jungpflanzen schon vorher möglich – schon zur Anzuchtphase. Also dann, wenn die Pflänzchen noch in ihren Einzeltöpfchen stehen. Doch ab wann ist das überhaupt möglich? Wie warm sollte es draußen sein?
Gewächshaus – der ideale Ort für die Anzucht
Einer der Hauptgründe für die Anschaffung eines Gewächshauses ist der frühere Start in die Gartensaison und damit auch die Anzucht im Treibhaus. Gewächshausneulinge stellen sich aber nun zurecht die Frage: Ab wann kann man denn starten? Schließlich sind die Temperaturen vor Mai noch eher instabil und besonders Nachts kann es je nach Region noch eisig werden.
So pauschal kann die Frage nicht beantwortet werden, denn bei uns im Rheinland ist es im April schon wesentlich milder als bspw. in Bayern. Dann hängt es natürlich auch von der Größe und dem Standort des Gewächshauses ab und ob dieses beheizt ist oder als Kalthaus betrieben wird. Ziemlich viele Fragen also, denen ich hier ein bisschen auf den Grund gehen möchte.
Region
Entscheidend für den Start in die Gewächshaussaison ist das Klima in der eigenen Region. Da kann ich nur empfehlen über einen längeren Zeitraum das Wetter zu beobachten. Immer schön den Wetterdienst hören oder per App verfolgen. Besonders wichtig sind die Nachttemperaturen. Tagsüber wärmt sich das Treibhaus auf, das mögen die kälteempfindlichen Pflänzchen. Das Problem sind eher die tiefen Temperaturen während der Nacht. Im Kalthaus kann man – je nach Wandverkleidung des Gewächshauses – mit etwa 2-3 Grad höheren Temperaturen als draußen rechnen. Zudem geht kein Wind im Inneren des Hauses und somit sind auch kühle Temperaturen nicht ganz so kritisch.
Standort
Der Standort im eigenen Garten ist vor allem tagsüber von Bedeutung. Steht es in der prallen Sonne, müssen die Jungpflanzen vor Verbrennungen und Überhitzung gesschützt werden. Denn auch wenn draußen gerade mal 10-15 Grad herrschen, kann die Sonne das Gewächshaus schnell auf 20-30 Grad aufheizen. Das bedeutet Stress für die zarten Pflanzen.
Größe und Bauweise
Je kleiner das Gewächshaus, desto schneller wärmt es sich tagsüber auf, aber desto schneller kühlt es sich auch wieder ab. Glasscheiben speichern die warme Luft nicht so gut, wie Doppel- oder sogar Mehrfachstegplatten. Also auch das ist individuell zu beobachten.
Das sind also die wichtigsten Kriterien, die es zu beobachten gilt. Jetzt wollt ihr aber sicher eine Zeitangabe von mir wissen.
Also: Ab wann können die kälteempfindlichen Anzuchten ins Gewächshaus?
Gut abgehärtete Jungpflanzen – also solche, die schwankende Temperaturen und die ersten Sonnenstrahlen bereits gewöhnt sind – können gut 3-4 Wochen vor den Eisheiligen ins Gewächshaus umziehen. Zumindest kann ich da aus eigener Erfahrung sprechen. Noch früher können sie ins Gewächshaus, wenn ihr dieses Nachts mit einer Heizung auf Temperatur haltet.
Und noch ein wichtiger Tipp: Sollte es doch nochmal zu Spät- oder Nachtfrösten kommen, dann lieber die Anzuchtschalen und -töpfe Nachts wieder ins Haus oder die geschützte Garage holen. Es wäre doch zu schade, wenn die wochenlange Arbeit von der Aussaat bis zur Jungpflanze umsonst gewesen wäre.