Fenchel anbauen im Garten – Gewürzfenchel oder Knollenfenchel?
Es ist dieser unverkennbare Duft von Fenchel, der das Gewürzkraut so besonders macht. Im Garten kann man zwei Arten von Fenchel anbauen: Gewürzfenchel und Knollenfenchel.
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Oder einfach viel Platz im Garten. Denn Fenchel – sowohl Gewürz- als auch Knollenfenchel – benötigt recht viel Platz im Gemüsebeet. Daher sollte man sich vorher überlegen, für was man die spätere Ernte lieber verwenden möchte: Die Samenkörner als Tee oder Gewürz trocknen oder die fleischigen Knollen in der Küche verarbeiten.
Doch wie wird Fenchel eigentlich angebaut? Gibt es Unterschiede bei den Sorten? Wollen wir doch mal schauen …
Gewürzfenchel – Anbauen, pflegen und ernten
Gewürzfenchel, Foeniculum vulgare, bildet im Gegensatz zum Gemüsefenchel keine Knollen. Die gesamte Kraft geht bei dieser Pflanze in die Bildung der Blätter und später in die Samen. Dadurch haben diese auch einen besonders hohen Anteil an ätherischen Ölen. Gewürzfenchel ist bereits seit Tausenden von Jahren als Heil- und Gewürzpflanze bekannt und wird auch heute noch gerne bei Bauschmerzen oder Magen- und Darmbeschwerden als Kräutertee getrunken.
Man kann neben den getrockneten Samen aber auch die Blätter der Pflanze verwenden. Man kann sie als Gewürzkraut in der Küche verarbeiten und damit Salate oder Gemüsegerichte würzen. Oder aber man wartet, bis die Samen reifen und trocknet diese als duftendes (Tee-)Gewürz.
Der Anbau von Gewürzfenchel im Garten ist recht einfach. Er bevorzugt einen sonnigen Standort. Der Boden sollte humos und gut gedüngt sein. Das Einarbeiten von Kompost in die Erde ist vor der Aussaat ideal.
Die Aussaat erfolgt im Freiland von April bis Ende Juni. Bei später Aussaat wächst erst im zweiten Standjahr eine Blüte.
Am besten gedeihen die Pflanzen, die im Übrigen sehr hoch werden können, wenn sie ab einer Größe von 5 cm vereinzelt werden.
Die Samen bilden sich an Dolden. Für die Ernte schneidet man diese ab, hängt sie kopfüber zu Sträußen gebunden zum Trocknen auf und schüttelt dann die Samen heraus. Am besten legt ihr ein Tuch oder ein sehr feines Sieb unter die aufgehängten Dolden, damit herausfallende Samen aufgefangen werden.
Knollenfenchel – Anbauen, pflegen und ernten
Knollen- oder Gemüsefenchel wird wegen seiner weißen, fleischigen Knollen angebaut, die ein herrliches Gemüse für die feine Küche sind. Der feine, aber typische Geschmack des Fenchels passt besonders gut zu Fischgerichten.
Damit die Pflanzen nicht schießen, erfolgt die Aussaat etwas später als beim Gewürzfenchel. Im Freiland kann von Mai bis Juni gesät werden. Wenn die Jungpflanzen einige Zentimeter groß sind, vereinzelt man sie im Gemüsebeet. Schließlich brauchen die dicken Knollen Platz um kräftig zu wachsen.
Man kann Knollenfenchel auch im Haus vorziehen. Allerdings sollte man dann nur schossfeste Sorten verwenden und die Jungpflanzen erst auspflanzen, wenn der Temperaturunterschied von drinnen nach draußen kaum merkbar ist. Große Temperaturschwankungen verzeiht der Fenchel nicht unbedingt.
Ansonsten sind die Bedingungn im Gartenbeet wie die beim Gewürzfenchel: Ein gut gedüngter, tiefgründiger Boden und ein sonniger Platz bieten gute Rahmenbedingungn für das Gemüse.
Geerntet werden die faustdicken Knollen ab August. Man sollte sie nicht zu lange im Beet stehen lassen, da sie schnell verholzen können.
Leider mögen Schnecken und Blattläuse Fenchel genauso gerne wie wir. Vor diesen Schädlingen muss man also auf der Hut sein. Gegen Blattläuse hilft ein Knoblauchsud. Wie das geht erfahrt ihr hier.
Fenchel anbauen im Garten ist also gar nicht so schwer. Man benötigt nur Platz, einen guten Boden und viel Sonne.