Nachhaltig Gärtnern ohne Torf
Laut Wissenschaftlern und Naturschutzorganisationen sollte von der Verwendung von Torf bzw. torfhaltigen Produkten abgesehen werden. Daher sollte man auch beim Gärtnern ohne Torf arbeiten.
Torf ist ein fossiler Rohstoff, dessen Ressourcen durchaus endlich sind. Laut Studien wird es bei gleichbleibender Nutzung in spätestens 50 Jahren keinen Torf mehr auf der Erde geben. Durch den anhaltenden Torf-Abbau aus trockengelegten Mooren kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen. Zum einen schwindet der Lebensraum für diverse spezialisierte und z.T. sehr selten Tier- und Pflanzenarten. In unseren Mooren sind bspw. annähernd alle Amphibienarten anzutreffen. Zu den besonders seltenen Tieren gehören u.a. Libellenarten, wie die Torf-Mosaikjungfer und die Kleine Moosjungfer. Aber auch diverse Vögel, wie z.B. die Kornweihe und Bekassine oder der Goldregenpfeifer sind gefährdet. Auch für Wiesenpieper, Graugänse, Sumpfrohrsänger, Wachtelkönig und Kraniche stellen Moore einen optimalen Lebens- und Rückzugsraum dar. Zu den typischen Moorpflanzen gehören u.a. Binsen, Rohrkolben, Schilfrohr sowie die feuchte Glockenheide und andere Zwergsträucher wie die Weiße Schnabelbinse, die Gemeine Moosbeere, der Gagelstrauch oder der Sumpfporst.
Die andere große Problematik, die mit dem Schwinden der Moore einhergeht, ist klimatischer Natur. Moore leisten einen immensen Beitrag zum Klimaschutz. Moore bedecken nur etwa drei Prozent der Landfläche der Erde, sie binden jedoch doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Welt zusammen. Durch das Schwinden der Moorlandschaften bzw. durch deren Entwässerung werden immer größere Mengen von Treibhausgasen freigesetzt.
Gärtnern ohne Torf – Alternativen zu Torf
Allein in Deutschland werden jährlich etwa zehn Millionen Kubikmeter Torf verbraucht. Eine enorme Menge, wenn man bedenkt, dass die Entwicklung von einem Meter Torf bis zu 1.000 Jahre dauern kann. Ein Drittel der Menge wird von Hobbygärtnern verbraucht, zwei Drittel gelangen in den Erwerbsgartenbau zur Verbesserung der Böden und zur Pflanzenanzucht. Dass sich Torf zu diesem Zweck bestens eignet, ist unbestritten. Er weist eine hohe Pflanzenverträglichkeit auf und kann Wasser über einen langen Zeitraum speichern und an die Pflanzen abgeben. Doch es gibt Alternativen, zu deren Verwendung Wissenschaftler und Gartenbauexperten raten und die dem Torf zum Teil sogar überlegen sind.
Zu den empfohlenen Torf-Ersatzstoffen gehören Komposte, Rindenhumus, Holz- und Kokosfasern sowie Chinaschilf- und Hanffasern. Die Verwendung einer dieser Stoffe oder die Kombination aus mehreren dieser Alternativen, bringt folgende Vorteile gegenüber der Verwendung von Torf:
- Kompost ist preiswert, naturverträglich und um einiges reicher an Nährstoffen. Die Bodenqualität lässt sich länger verbessern.
- Auch Rindenhumus trägt zu einer Verbesserung des Bodens über einen längeren Zeitraum bei.
- Kokosfasern eignen sich ganz besonders gut zur Pflanzenaufzucht. Sie haben gute Wasserspeichereigenschaften und zersetzen sich sehr langsam.
- Auch Chinaschilffasern speichern Wasser sehr gut. Hanffasern sind wertvoll in Kombination mit Kompost.
Im Gegensatz zu den Ersatzstoffen kann Torf kein Wasser mehr speichern, sobald er einmal ausgetrocknet ist. In Verbindung mit torffreier Erde, die in Garten- und Baumärkten oder Gärtnereien bezogen werden kann, kann man also auch ohne Torf erfolgreich gärtnern – und das nachhaltig.
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Ein Kommentar
Armin
Guter Artikel! Da sollte man wirklich mal etwas nachdenken. Die Natur braucht so viel Zeit um dieses wertvolle Material entstehen zu lassen und wir kippen es einfach in den Garten. Und am Ende schreien alle, man muss die Natur schützen und so. Da sollte doch jeder mal vor der eigenen Haustüre kehren. Es gibt ja schließlich Alternativen. Es muss ja keiner auf sein Gartenhobby verzichten. Also einfach mal nachdenken, bevor man neue Erde kauft!
VG, Armin