Neues vom Feld: Gießen bei Sonne
Die heißen Sommertage der letzten Woche machten das Gießen bei Sonne auf dem Mietacker notwendig.
Eigentlich, so sagt man, ist das Gießen bei Sonne nicht ratsam. Besser ist es früh morgens oder abends zu gießen. Allerdings ist es bei einem Mietgarten, der nicht direkt vor der Haustüre liegt, ein logistisches und zeitliches Problem, sich an genau diese Regel zu halten. Also muss man gießen, wenn man Zeit hat aufs Feld zu fahren. Und das ist nunmal häufig, wenn die Sonne noch hoch am Himmel steht.
Zerstört man durch Gießen bei Sonne seine Pflanzen?
Es gilt doch der Glaube, dass die Wassertropfen die Blätter regelrecht verbrennen. Ich kann alle Mitgärtner beruhigen: Das stimmt nur bedingt. Es ist so, dass ein Wassertropfen auf einem Blatt die Lichtstrahlen der Sonne bündelt und an dieser Stelle den Tropfen erhitzt. Allerdings hat das Wasser gleichzeitig eine kühlende Wirkung, wodurch es im Normalfall nicht zu Verbrennungen kommt. Unterschieden wird laut einer Forschergruppe in Budapest zwischen glatten und mit Wachshaaren bedeckten Blättern, bei denen tatsächlich Verbrennungen hervorgerufen werden können.
Vielmehr geht es beim Gießen bei Sonne darum, dass das Wasser schnell verdunstet und nur ein Teil bis an den Wurzelbereich der Pflanzen gelangt. Es geht also um die Effizienz beim Gießen und die Verschwendung von kostbarem Wasser.
Lesetipp: Wie gießt man richtig?
Aber wenn es zeitlich nicht anders geht, dann lieber gezielt die Pflanzen direkt im Wurzelbereich gießen als sie vertrocknen zu lassen. Und genau das habe ich getan. Der kurzzeitige Regen in den Tagen zuvor hat zwar etwas Linderung verschafft, aber die frischen Aussaaten und die noch zarten Jungpflanzen benötigen auch im oberen Erdbereich Wasser. Und so schleppt man Gießkanne für Gießkanne bei praller Sonne über das Feld und würde sich am liebsten selbst mit dem kühlen Nass übergießen. Aber die Pflanzen brauchen es wohl doch dringender!
Gießen bei Sonne – die Pflanzen danken es
Die Pflanzen danken es und wachsen trotz der trockenen heißen Tage prima. Einige Kohlrabis sind leider aufgeplatzt, da sie eigentlich eine gleichmäßige Bewässerung benötigen. Wenn die aufgeplatzte Stelle aber nicht zu groß ist, kann man die Knollen weiter wachsen lassen. Dann verschließt sich sozusagen der Riss und man kann den Kohlrabi kurze Zeit später ernten. Die geplatzte Stelle schneidet man ganz einfach aus.
Die Salate sind nun erntereif und ich habe gleich neue Pflanzen an die Stelle der geernten Salatköpfe gesetzt. Auch die ersten Radieschen sind jetzt fast alle abgeerntet und die zweite Generation folgt bereits. Der Spinat ist leider von Blattläuse sehr mitgenommen und die Ernte daher vorerst nur gering ausgefallen. Es kommen aber auch hier die nachgesäten Pflanzen und ich hoffe, dass die Blattläuse diese verschonen.
Was sonst noch auf dem Feld passiert, könnt ihr in unserer Rubrik Neues vom Feld nachlesen!