Im Sommer gesät, im Winter geerntet | Wintergemüse vorziehen
Endet bei euch die Saison im Gemüsegarten im Herbst oder baut ihr auch Wintergemüse an?
Die Hauptsaison im Gemüsegarten ist unbestritten im Sommer. Dann ist die Vielfalt am Größten, wenn Tomaten, Gurken, Auberginen, Zucchini, Kürbis oder sogar Melonen reifen. Danach ist aber noch lange nicht Schluss mit dem Ernten. Zumindest dann nicht, wenn man bereits im Sommer für die Winterernte vorsorgt.
Die Beete sind noch voll – wie man dennoch im Sommer säen kann
Bei mir sind im Sommer die Beete meistens so voll, dass ich kaum Platz habe, um für den Winter direkt ins Beet zu säen. Wenn die ersten Reihen frei werden, weil bspw. Kopfsalat, Zwiebeln, Dicke Bohnen oder Erbsen bereits abgeerntet sind, kann hier direkt neu gesät werden. Viele Reihen oder ganze Beete sind aber noch einige Wochen lang belegt. Und dennoch beginne ich in den Sommermonaten mit der Aussaat für das Wintergemüse.
Wintergemüse vorziehen
Im Grunde beginne ich mit den Anzuchten wieder von vorne. So wie ich es zum Jahresbeginn mit Chili, Tomaten & Co. gemacht habe. Jetzt kommen Anzuchtschalen und kleine Töpfe wieder zum Einsatz. Sie werden gründlich ausgespült und gesäubert, dann werden sie mit Anzuchterde befüllt, die entsprechenden Saatkörner in Mulden gelegt und mit Erde bedeckt. Da es draußen warm genug ist, muss im Sommer die Aussaat aber nicht im Haus stattfinden, sondern kann auf dem Balkon oder, wie bei mir, direkt im Gewächshaus erfolgen. Wichtig im Sommer ist nur, dass man auf gleichmäßige Feuchtigkeit achtet, da die hohen Temperaturen die Erde schnell austrocknen lassen. Diejenigen Sorten, die von Juni bis August gesät werden können, sind auf die Direktsaat, also auf entsprechend hohe Temperaturen ausgelegt. Daher funktioniert das Vorziehen im Freien meiner Erfahrung nach bestens.
Sobald die Jungpflanzen groß und kräftig genug sind und der Platz im Beet frei geworden ist, kann das Wintergemüse gepflanzt werden.
Welche Sorten eignen sich besonders gut?
Welche Sorten man im Juli und im August gut säen oder pflanzen kann, habe ich bereits für euch verbloggt. Ich überlege mir, was ich im Winter gerne ernten möchte und was im Winter auch im Gemüsegarten noch optisch etwas hermacht. Palmkohl ziert bspw. den ganzen Winter über das Gemüsebeet und sieht richtig klasse aus.
Es gibt verschiedene Kohl- und Salatsorten, sowie Möhren, Radieschen, Wintersteckzwiebeln, … Alle Sorten aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen. Daher beschränke ich mich auf die Sorten, die ich vorziehe bzw. direkt säe:
- Palmkohl
- Brokkoli
- Winterkopfsalat
- Roter Eichblattsalat
- Feldsalat
- Herbstkohlrabi
- Schnittsalat
Außerdem werde ich in Lücken bis Juli/August Mangold, Radieschen und Schnittsalat säen. Einige der genannten Sorten findet ihr übrigens auch in meinem Shop, also schaut einfach mal rein, ob vielleicht eine passende Sorte für euch dabei ist. Und natürlich kommen jetzt auch meine Seedballs ‚Vitaminbombe‘ und ‚Asia-Mix‘ ins Beet.
Gute und schlechte Beetnachbarn | Vor- und Nachkultur
Da die Beete für das Wintergemüse in der Regel nicht leer sind, sollte man unbedingt darauf achten, welche Pflanzen man auswählt. Denn auch hier gilt das Prinzip: Welche Sorten beeinflussen sich positiv und welche negativ? Außerdem ist es immer gut zu wissen, welche Sorten sich als Vor- und Nachkultur gut eignen. Auch dazu habe ich schon etwas für euch verbloggt und kann euch diese Beiträge empfehlen:
Bei Neupflanzungen für das Wintergemüse sollte die Erde gut gelockert und mit einem Langzeitdünger gedüngt werden. Denn die Gemüsesorte, die vorher im Beet stand, hat bereits Nährstoffe verbraucht und damit die ’neue‘ Pflanze nun genügend Energie für ihr Wachstum hat, ist eine Düngung unbedingt zu empfehlen.
3 Kommentare
Raphael
Ein sehr hilfreicher Artikel! Wintergemüse rechtzeitig anzubauen ist super wichtig, wenn man das ganze Jahr über etwas von seinem Gartenhobby haben möchte.
Beste Grüße
Raphael
Viola
Hallo, ich freue mich über deine Beiträge :-))
Sandra
Danke dir, liebe Viola. Das freut mich sehr zu hören!!