Pflanzen mehrjährig nutzen: Physalis überwintern
Wusstet ihr, dass die wärmeliebenden Pflanzen mehrjährig sind und man daher Physalis überwintern kann?
Physalispflanzen können bis zu 10 Jahre alt werden und dabei jedes Jahr aufs neue ihre leckeren Früchte tragen. Wenn ihr selber schonmal Physalis im Garten angebaut habt wisst ihr, dass meistens die Saison zu kurz ist, als das alle Früchte bis zum ersten Frost ausreifen. Und Frost vertragen die wärmeliebenden Pflanzen gar nicht.
Überwintert man aber nun die Pflanzen, kann die Saison viel früher beginnen. Denn wo eine frisch vorgezogene Pflanze im Mai noch zart und klein ist, ist eine überwinterte Pflanze schon viel weiter und wächst sehr viel schneller.
So viel zur Theorie und dem vermeintlichen Vorteil. Doch lohnt sich der Aufwand? Denn die Überwinterung ist ein wenig aufwändig und man muss sich ganzjährig um die Pflanzen kümmern. Ich habe es ausprobiert und teile mit euch meine Erfahrungen zur Überwinterung von Physalis. Im Sommer folgt dann die Fortsetzung mit einem Fazit, ob eine frühere Ernte wirklich möglich ist.
Physalis überwintern – so geht’s
Andenbeeren oder Ananaskirschen wachsen sowohl gut im Kübel als auch im Beet. Ich hatte im letzten Jahr mehrere Pflanzen im Garten- und im Hochbeet. Als die Pflanzen richtig groß wurden und voller Früchte hingen, wurde es bereits herbstlich. Einen Großteil der Beeren konnte ich somit gar nicht pflücken und genießen, weil Kälte und kurze Tage eine Reifung verhinderten. Da entstand der Plan: Ich werde meine Physalis überwintern!
Und so geht man vor:
- Ab August nicht mehr düngen.
- Reife Früchte abernten.
- Große, buschige Pflanzen zurückschneiden. Je nach Größe um bis zu zwei Drittel.
- Kübelpflanzen können direkt im Kübel überwintert werden.
- Pflanzen aus dem Beet großzügig ausgraben, damit möglichst wenig Wurzelwerk zerstört wird. In große Kübel, entsprechend dem Wurzelballen setzen, und mit Erde auffüllen.
- Die Kübel ab etwa Mitte Oktober, auf jeden Fall vor dem Frost, ins Überwinterungsquartier stellen (je nach Region und Klima früher oder später).
- Hell und bei etwa 12 bis max. 15 Grad überwintern. Eine Pflanzenlampe sorgt im dunklen Keller oder Treppenhaus für ausreichend Licht.
- Mäßig feucht halten.
Im Frühjahr werden die Pflanzen dann langsam wieder an mehr Licht und die Außentemperaturen gewöhnt, ähnlich wie beim Abhärten der vorgezogenen Jungpflanzen. Den endgültigen Umzug ins Freie sollte man aber erst im Mai vollziehen, wenn keine Nachtfröste mehr angekündigt sind. Im Winterquartier gewachsene Triebe können auch bei Bedarf, vor allem wenn diese zu schwach und zu lang sind (sogenannte Geiltriebe), einfach abgeschnitten werden. Die Pflanzen treiben neu aus, sobald mehr Licht und Wärme da ist.
Tipp: Sollen die Pflanzen nach dem Winter weiterhin im Kübel bleiben, müssen sie auf jeden Fall mit frischen Nährstoffen versorgt werden. Entweder also mit frischer Erde oder einer entsprechenden Düngung.
Wie es dann mit den Physalispflanzen weitergeht, erzähle ich euch in Kürze!
5 Kommentare
Hermene
Danke für deinen schönen Artikel.
Bisher hatten wir kein Glück mit der Überwinterung, auch Chilis hatten wir schon versucht zu überwintern.
Ich habe mir mal dein Artikel gemerkt, damit ich ihn im Herbst wieder finde.
Viel Erfolg im Garten
Sandra
Das freut mich sehr! Vielen Dank.
Stephen Mark
Ich fand es so interessant, Ihren Artikel zu lesen.
Jördis
Ich habe meine Physalis im Gewächshaus überwintert. Sie stand dort in der Erde. Ich habe sie zurückgeschnitten, aber nicht abgedeckt. Sie ist mit zahlreichen Trieben wieder gekommen und hat massig Früchte angesetzt. Jetzt steht sie kurz vor der ersten Ernte.
Sandra
Das ist ja super!