Tabasco selbstgemacht aus eigenem Anbau | Rezepte aus dem Garten
Am besten schmecken doch die Produkte, die man selbst herstellt – und insbesondere die aus selbstangebautem Obst oder Gemüse aus dem Garten. So auch in diesem Fall: Wir haben Tabasco gemacht.
Wenn man ein Produkt vom Samenkorn bis zum kulinarischen Genuss begleitet und sieht, wie viel Zeit, Arbeit und Liebe in diesem gesamten Prozess steckt, erfüllt das doch ein wenig mit Stolz. Die Chillies für unseren Tabasco habe ich im Januar aus winzig kleinen Samenkörnern auf der Fensterbank vorgezogen. Die Pflänzchen wurden in der warmen Stube gehegt und gepflegt, bis sie in ihr vorgesehenes Palettenrahmenbeet im Gemüsegarten umziehen durften.
Im Laufe der Saison wuchsen die Pflanzen zu einer stattlichen Größe heran und trugen Unmegen an Früchten. Erntezeit ist, wie bei den meisten Chilisorten, der Hochsommer. Ab etwa August bis in den Oktober hinein wurde fleißig gepflückt. Leider waren bis zum Ende der Saison noch nicht alle Früchte reif. Wir haben einen Teil der Soße daher aus einer Mischung von reifen roten und noch nicht ganz reifen orangefarbenen Früchten gemacht. Den Unterschied schmeckt der „Kenner“ schon heraus, daher empfehle ich lieber überwiegend rote Früchte zu verwenden.
Mein Tipp: Da Chillies recht lange benötigen um zu wachsen und auszureifen, empfiehlt sich eine frühe Anzucht im Haus bereits ab Januar.
Tabasco selbstgemacht – so geht’s
Was wir mit der Ernte unserer Tabasco-Chilies anfangen sollten, war von Anfang an klar. Der Tabascovorrat wollte aufgestockt werden. Und das haben wir nach diesem Rezept gemacht:
Zutaten – Das wird benötigt
- 500 g Tabasco-Chillies (am besten nur vollständig gereifte Früchte verwenden)
- 50 g Meersalz
- 75 ml Branntweinessig (alternativ: Weißweinessig)
Außerdem benötigt man folgende Utensilien:
- Mixer oder Pürierstab
- Einmalhandschuhe !!!
- Einmachgläser
- Feines Sieb
- Trichter
- Kleine Flaschen zum Abfüllen
Zubereitung – So wird’s gemacht
Die Tabasco-Chillies werden gründlich gewaschen und die Stiele entfernt. Ich empfehle unbedingt Einmalhandschuhe anzuziehen, denn die Früchtchen sind ganz schön scharf und das zwangsläufig austretende Capsaicin sollte tunlichst nicht durch eine Unaufmerksamkeit in Augen oder sonstigen Körperöffnungen landen. Die Schoten komplett mit Kernen in den Mixer geben und gut zerkleinern. Nun das Salz untermischen und das Püree auf sterilisierte Einmachgläser verteilen. Obendrauf wird eine dünne Schicht Salz gestreut, die verhindern soll, dass sich Bakterien bilden. Gut verschrauben und im kochenden Wasserbad 15 Minuten lang sterilisieren.
Jetzt ist etwas Geduld gefragt: Die verschlossenen und sterilisierten Gläser bei Zimmertemperatur vier Wochen stehen lassen. In dieser Zeit fermentiert das Chilipüree.
Nach der einmonatigen Reifezeit kommt der Essig hinzu. Alles gut verrühren, die Einmachgläser wieder befüllen, gut verschließen und im Kühlschrank eine weitere Woche ziehen lassen.
Danach wird das Püree durch ein feines Sieb gestrichen. Die Flüssigkeit, die nun übrigbleibt, ist unser Tabasco. Dieser wird mit Hilfe eines Trichters auf kleine, zuvor sterilisierte Fläschchen verteilt. Am besten bewahrt man diese im Kühlschrank auf, damit sie länger haltbar bleiben.
Selbstgemachter Tabasco ist sicher auch ein tolles Geschenk für die nächste Grillparty. Ein handgeschriebenes Etikett auf einem hübschen Fläschchen und schon ist das Mitbringsel fertig.
Ein Kommentar
Lars
Hallo Sandra,
das ist bestimmt ein leckeres Rezept, aber leider hat sich ein Fehler eingeschlichen.
Damit das Chilipüree (milchsauer) fermentieren kann, werden Milchsäurebakterien benötigt – aber genau die werden ja durch “ im kochenden Wasserbad 15 Minuten lang sterilisieren“ abgetötet. Die 4 Wochen Pause kann man sich also getrost sparen…
Wenn die Chilis in der Zeit wirklich fermentieren würden, würden sich auch kleine Luftbläschen bilden und am Ende sollte das Püree säuerlich schmecken – genau wie auch beim Sauerkraut. Ich würde wetten, dass es das nicht tut.
Für die fehlende Säure (und vermutlich auch für die Haltbarkeit) kommt dann der Essig dazu, analog zum Gurken einlegen – bei fermentierten Chilis ist der nicht mehr nötig.
Ich habe letztes Jahr Chilis milchsauer fermentiert (Ansatz wie beim Sauerkraut) und anschließend zu einer Paste püriert. Die habe ich in Schraubgläser, die überflüssige Flüssigkeit wie bei Dir in Flaschen abgefüllt und eingekocht, um die weitere Fermentation zu verhindern.
Hält sich jetzt schon problemlos ein Jahr ungekühlt im Keller und schmeckt sehr gut 😉 …