Gemüse Anbau, Pflege und Ernte
Informationen rund um den Gemüse Anbau
Tomaten, Gurken, Frühkartoffeln, Karotten, Radieschen, Salat, Bohnen, Zucchini, Aubergine, Paprika & Peperoni
Die wichtigsten und beliebtesten Sorten beim Gemüse Anbau im Überblick. Gemüse Anbau – wie wird angebaut, gepflegt und geerntet.
Tomate
Tomaten sind aus der heimischen Küche gar nicht mehr wegzudenken. Die roten, aromatischen Früchte eignen sich roh, gekocht oder getrocknet zu vielen verschiedenen Gerichten. Im eigenen Garten angebaute Tomaten sind sie zudem meist reicher und vielfältiger im Aroma als Tomaten aus dem Supermarkt.
Anbau
Bereits Ende März können Tomaten gesät werden. Entweder werden sie direkt ins Freiland gesät oder im Gewächshaus bzw. im Haus vorgezogen. Dann müssen sie aber langsam an die Außentemperatur gewöhnt werden, indem man die Zeitintervalle vergrößert, die die Pflänzchen der täglichen Frischluft ausgesetzt werden. Das nennt sich „Abhärten“. Raussetzen darf man die Pflänzchen erst nach den Eisheiligen. Pflanzt die Tomaten nicht zu dicht, da sie Luft und Licht benötigen.
Pflege
Gießt die Tomaten regelmäßig, aber nicht zu viel, und düngt sie mit speziellem Tomatendünger. Triebe, diue auf den Blattachseln wachsen sollte man ausbrechen, um den Ertrag zu erhöhen. Das nennt sich „Ausgeizen“. Wird die Pflanze größer, sollte sie mit einem Stab abgestützt werden. Blüten, die sich ab Ende August bilden, sollten entfernt werden, da die Reifezeit bis zum Frost zu kurz wird.
Ernte
Je nach Sorte ist die Erntezeit für Tomaten zwischen Juni und Oktober. Man pflückt reife, rote Tomaten. Tomaten können nur kurzzeitig gelagert werden. Für längere Konservierung können Tomaten getrocknet oder püriert eingefroren werden.
Gurke
Mit etwa 97% Wasser ist die Gurke ein erfrischendes und kalorienarmes Gemüse, das sich in unterschiedlichsten Formen großer Beliebtheit erfreut. Ob frisch im Salat, zum Dippen oder eingelegt als Essig- oder Senfgurke. Man unterscheidet die Sorten in drei Kategorien: Salatgurken, Einlegegurken und Schälgurken.
Anbau
Der optimale Standort für den Gemüse Anbau von Gurkenpflanzen ist warm und windgeschützt. Ein lockerer und luftdurchlässiger, humoser Boden ist ideal. Mit Stallmist oder Kompost vorbereiteter, tiefgründig gelockerter Boden fördert eine reiche Ernte. Die Gurkensamen werden ab Ende April im Haus oder Frühbeet gesät. Ins Freiland dürfen Gurkenpflanzen erst nach den Eisheiligen, da sie frostempfindlich sind. Man kann dann auch direkt ins Freiland säen.
Pflege
Gießt regelmäßig, aber vermeidet Staunässe. Ein Rankgerüst hilft der Gurkenpflanze sich optimal zu entwickeln und erleichtert später das Ernten. Die Früchte bilden sich ab Ende Juni bis in den August hinein. Zum Gießen verwendet man am besten von der Sonne gewärmtes Wasser – zu kaltes Wasser mag die Gurke nicht. Düngen kann man mit Kompost, im Freiland auch mit Stein- oder Knochenmehl für eine kräftige Fruchtblüte.
Gegen Mehltau schützt man die Pflanzen indem man sie nicht zu dicht setzt (ca. 60 cm Abstand). Befallene Blätter werden sofort entfernt.
Beachtet bei der Fruchtfolge im Gemüsegarten, dass Gurken erst wieder nach vier Jahren an der gleichen Stelle gepflanzt werden können. Im Kübel muss unbedingt die Erde getauscht werden, bevor neue Gurken gesät werden.
Ernte
Bereits zwei Wochen nach der Blüte können die ersten Gurken geertnet werden. Die Schale der erntereifen Gurke ist glatt und gleichmäßig grün. Schneidet Sie die Früchte vorsichtig ab, um die empfindliche Pflanze nicht zu verletzen.
Tipp
Gurkenpflanzen nicht neben Kohlpflanzen, Radieschen und Tomatenpflanzen anbauen!
Frühkartoffel
Kartoffeln sind durch ihre optimale Lagerfähigkeit das gesamte Jahr über zu bekommen. Dennoch sind frische, selbst angebaute Kartoffeln ein wahrer Genuss und daher auch für den Hobbygärtner ein Muss beim Gemüse Anbau im eigenen Gemüsegarten.
Anbau
Ein lockerer, humusreicher Boden ist optimal. Vermischt ihn mit Sand und ihr habt die besten Voraussetzungen für eine gute Ernte. Legt die Kartoffeln nicht vor Mitte April aus, da sie frostempfindlich sind. Zur Vorbereitung werden Kartoffeln bei 10°C-15°C im hellen Raum über einen Zeitraum von 4-6 Wochen vorgekeimt. Die Knollen werden mit den Austrieben nach oben in einen etwa 10 cm tiefen Graben im Abstand von 30 cm pro Reihe ausgelegt. Bei mehreren Reihen hält man 60-70 cm Abstand. Schützt das Kartoffelgrün mit einem Vlies vor erneutem Frost. Am besten gedeihen Kartoffeln bei Temperaturen zwischen 16°C und 20°C. In der Fruchtfolge sind vier Jahre Pause einzuhalten.
Pflege
Düngt mit einem Magnesiumdünger, um einen optimalen Nährstoffgehalt zu bewahren. Sobald das Kartoffelgrün etwa 20 cm hoch ist, beginnt man mit dem Anhäufeln, das alle zwei Wochen wiederholt wird, bis der Hügel etwa eine Höhe von 30 cm hat. Damit entwickeln sich die Knollen besser und es kommt kein Licht an die Kartoffeln. Gießt nur wenn der Boden zu trocken wird.
Ernte
Die erste Ernte der Frühkartoffeln gibt es schon Anfang Juni, wenn die Pflanzen blühen. Die Lagerfähigkeit von Frühkartoffeln ist nicht so ideal. Erntet daher nur bei Bedarf und belasst den Rest in der Erde. Grabt vorsichtig die Seiten des Dammes auf und entnehmt so die Kartoffeln. Anschließend bedeckt man den Damm wieder, um weitere Ernten zu erhalten.
Tipp: Sucht die Pflanzen (täglich) nach Kartoffelkäfern oder deren Larven ab, um Ernteausfälle zu vermeiden!
Karotte
Ein sehr beliebtes und bekanntes Gemüse ist die Karotte oder Möhre. Sie ist nicht nur wohlschmeckend und vielfältig einsetzbar, sie ist auch extrem gesund und liefert viel Vitamin A und Beta-Karotin, das gut ist für die Augen.
Anbau
Karotten sind im Gemüse Anbau etwas aufwändig. Je nach Sorte können Karotten bereits Ende März und bis in den späten April ausgesät werden. Das ist auch abhängig davon, wann man gerne ernten möchte. Pflanzt man bei ausreichendem Platz beide Sorten, kann man sich über Ernten bis in den Winter freuen. Sät Karotten in Reihen von etwa 15 cm Abstand. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte 2-3cm sein. Bei zu vielen Jungpflanzen müssen diese ausgelichtet werden.
Pflege
Entfernt Unkraut zwischen den Pflanzen und gießt sie ausreichend. Auch eine Düngung oder Anreicherung des Bodens mit Kompost bereits im Frühling ist zu empfehlen.
Ernte
Habt ihr frühe Karotten gesät, erntet diese rechtzeitig wenn sie noch jung und zart sind. Späte Karotten können lange in der Erde verbleiben, dann sind sie haltbarer für die Lagerung im Winter.
Radieschen
Selbst gezogene Radieschen haben einen ganz besonderen Geschmack. Sie sind zart und überzeugen mit ihrer feinen Schärfe. Besonders gut geeignet sind sie als Zwischensaat. Es gibt Frühjahrs-, Sommer- und Herbstaussaat und verschiedene Sorten von roten, weißen und bunten Radieschen.
Anbau
Je nach Sorte werden sie bereits im Frühjahr ausgesät. Spätere Aussaaten sollten mit entsprechenden Sommer- oder Herbstsorten erfolgen. Sät sie in etwa 1 cm Tiefe in Reihen mit 10 cm Abstand. Die Pflanzen sollten etwa 5 cm Abstand zu einander haben. Bereits nach einer Woche keimen die Samen. Die Erde sollte nicht zu locker sein, sonst kann es zum Schossen der Pflänzchen kommen.
Pflege
Haltet die Radieschenpflanzen ausreichend feucht und düngt sie zur besseren Entwicklung der Knollen. Bei der Fruchtfolge sind drei Jahre Abstand einzuhalten, um Krankheiten zu vermeiden.
Ernte
Bereits nach vier Wochen können die ersten Radieschen geerntet werden. Frühe Sorten brauchen 1-2 Wochen länger. Wartet nicht zu lange mit der Ernte, da die Knollen sonst verholzen und sich das negativ auf den feinen Geschmack auswirkt.
Tipp
Pflanzt die Radieschen zusammen mit Bohnen, Kohl, Erbsen, Kresse, Möhren, Spinat, Tomaten und Kopfsalat. Gurke und Wassermelone eignen sich nicht im gleichen Beet.
Salat
Bei der Auswahl an verschiedenen Salaten erfreut sich das Hobbygärtnerherz. Ob Pflücksalat, Kopfsalat, Römischer Salat, Endivie oder Radicchio. Je nach Geschmack und Saatzeitpunkt bietet sich eine Vielfalt, die den Garten und die Küche bereichern wird.
Anbau
Beachtet je nach Sorte den richtigen Aussaatzeitpunkt. Ob man selber sät oder bereits vorgezogene Pflanzen verwendt, ist Geschmackssache. Allerdings schießt gesäter Salat nicht so wie gepflanzter. Wenn man sich für Setzlinge entscheidet, sollte man darauf achten, dass der Blattansatz etwa 1 cm über der Erde sitzt, damit der Salat nicht fault. Ideal ist ein lockerer, humusreicher Boden und ein sonniges Plätzchen. Aber Vorsicht: Bei Temperaturen über 15° C keimt der Salat je nach Sorte nicht! Dagegen hilft ein Trick: Lasst die Samen in feuchtem Filterpapier an einem kühlen Ort vorquellen und lasst die Samen in Anzuchtkästen mit Sand vermischt vorkeimen.
Pflege
Je schneller Salat wächst, umso geschmacksintensiver und zarter wird er. Achtet darauf, dass der Boden nicht austrocknet, da dies zum Schießen des Salats führen kann. Gießt nicht zu häufig, dafür ausreichend. Düngung sollte nur mit Kompost erfolgen.
Ernte
Erntet den Salat nur wenn es trocken ist. Am besten geeignet ist der sonnige Nachmittag, das vermindert den Nitratgehalt. Je nach Sorte erntet man den ganzen Kopf oder man pflückt einzelne Blätter. Im Kühlschrank lässt sich Salat einige Tage aufbewahren.
Tipp
Um das ganze Jahr über Salat ernten zu können, wählt man zeitversetzt frühe und späte Sorten und sät für die Wintermonate Feldsalat. So hat man mehrere Ernten pro Jahr.
Bohne
Bohnen sind nicht nur ein sehr beliebtes und leckeres Gemüse, sie sind auch leicht zu ziehen und man kann bereits nach 2 Monaten ernten. Im rohen Zustand sind Bohnen giftig, aber die Stickstoffverbindung Phasin zersetzt sich beim Kochen. Es gibt unterschiedliche Sorten, die sich auch im Wuchs unterscheiden. Buschbohnen werden z.B. nur etwa 30-40 cm hoch und brauchen kaum Stütze. Gut geeignet sind Sie daher auch für den Balkon oder die Terrasse. Je nach Sorte isst man entweder die Hülsen oder die Kerne. Bei flacheren Bohnen sind die Hülsen faserig, bei Bohnen mit runden Hülsen sind diese meist fadenlos.
Anbau
Wählt einen sonnigen, windgeschützten Standort. Der Boden sollte luftig sein und mit Kompost vorbereitet werden. Die Aussaat darf erst nach dem Frost im Mai erfolgen. Bei der so genannten Horstsaat werden sechs Bohnenkerne im Abstand von 40 cm in 2- 3 cm tiefe Mulden gelegt. Sät man in Reihen, werden die Samen mit 3 cm Abstand in die Erde gelegt.
Pflege
Mulcht im Frühsommer und gießt die Pflanzen ausreichend. Belasst die Wurzeln abgeernteter Pflanzen als Dünger für Folgesaaten im Boden. Achtet auf die Fruchtfolge und pflanzt Bohnen im nächsten Jahr nicht an derselben Stelle. Bohnen vertragen sich nicht gut mit Erbsen, Schnittlauch, Fenchel, Lauch und Zwiebeln. Meidet diese daher als direkte Nachbarn.
Ernte
Bereits nach 8 Wochen können die ersten Bohnen geerntet werden. Schneidet oder knipst die Hülsen einfach ab. Danach kann regelmäßig 2-3-mal pro Woche bis in den Herbst hinein geerntet werden, da die Hülsen immer wieder nachwachsen.
Tipp
Wenn man für das nächste Jahr Bohnenkerne gewinnen will, lässt man einige Hülsen an den Pflanzen und wartet bis diese im Herbst ausgereift und hell verfärbt sind. Dann trocknet man die gesamte ausgerissene Pflanze an einem geschützten Ort und löst die Kerne, sobald die Hülsen spröde sind. Danach einfach die Kerne gut trocknen lassen.
Zucchini
Zucchini gehört zu den Kürbisgewächsen. Am meisten verbreitet ist die längliche, grüne Zucchini von etwa 15-20 cm Länge. Daneben gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Sorte, die sich in Form und Farbe unterscheiden.
Anbau
Wählt im Garten einen sonnigen Platz mit vorzugsweise lockerem und humusreichen Boden. Zucchinipflanzen benötigen viel Platz. Achtet auf mindestens 80 cm Platz zwischen den Pflanzen. Allerdings trägt eine Pflanze reichlich Früchte, sodass man nur wenige Pflanzen benötigt.
Zieht die Pflanzen frühestens ab Mitte April im kleinen Gewächshaus oder auf der Fensterbank vor. Ab Mitte Mai können die Pflanzen dann ausgepflanzt werden. Die Direktsaat kann ebenfalls im Mai nach dem Frost erfolgen.
Pflege
Gießt die Pflanzen regelmäßig. Positiv auf das Wachstum wirkt sich eine Mulchschicht um die Pflanze herum aus. Gedüngt wird mit Kompost. Sobald sich Früchte bilden achtet darauf, dass keine Fäulnis entsteht, da die Früchte direkt auf dem Boden liegen. Abhilfe schafft hier ebenfalls eine Mulchschicht oder etwas Stroh unter den Früchten.
Ernte
Abhängig von der Sorte können bereits nach etwa 8 Wochen die ersten Zucchini geerntet werden. Habt ihr eine längliche Sorte gewählt, so werden die Früchte bei einer Länge von 15-20 cm geerntet. Bei regelmäßiger Ernte bilden sich immer wieder neue Blüten und man kann über einen langen Zeitraum bis in den Herbst Zucchini ernten.
Aubergine
Die Aubergine gehört zu den Nachtschattengewächsen. Sie ist besonders in der mediterranen Küche zu finden und passt hervorragend in die Grillsaison. Allerdings ist der Anbau für den Hobbygärtner nicht ganz einfach. Am besten gedeiht die Frucht im Gewächshaus.
Anbau
Wenn man Auberginen im Freiland anbauen will, muss man einen sonnigen und warmen Platz wählen, da Auberginen bei einer Temperatur unter 15°C nicht optimal wachsen. Wenn vorhanden ist daher die Aufzucht im Gewächshaus die günstigere Alternative. Der Boden sollte tiefgründig und humos sein. Man zieht die Pflanzen aus Samen im Gewächshaus ab Februar vor und pflanzt sie Ende April im Gewächshaus aus oder im Freiland ab Ende Mai. Die Pflänzchen sollten dafür bereits 8-10 Blätter entwickelt haben. Haltet einen Abstand zwischen den Pflanzen von 40-50 cm ein.
Pflege
Beim Gießen sollte man nur von unten bewässern, um Pilzkrankheiten zu vermeiden. Düngt mit Kompost oder Flüssigdünger. Werden die Pflanzen zu hoch, stützt man sie mit Stäben ab.
Ernte
Auberginen werden halbreif mit Blütenkelch und Stiel geerntet. Dann sind die Samenkörner im Inneren der Frucht noch weich und weiß.
Paprika & Peperoni
Ob süß, würzig oder feurig scharf – Paprika und Peperoni bieten eine tolle Farb- und Geschmacksvielfalt.
Anbau
Paprika und Peperoni können direkt aus Samen gezogen werden. Dazu werden die Samen bereits Mitte Januar im Warmen ausgesät. Nach der Keimung werden die Sämlinge pikiert. Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, werden die kleinen Pflänzchen ins Freiland gesetzt. Dabei ist es wichtig einen sonnigen und geschützten Platz zu wählen. Paprika und Peperoni gedeihen gut im Topf. Sie können auch im Gewächshaus gezogen werden.
Pflege
Paprika und Peperoni sollten von unten gegossen werden. Daher ist auch ein regengeschützter Standort optimal. Da die Pflanzen stark der Tomate ähneln, kann als Düngung Tomatendünger verwendet werden.
Ernte
Die Früchte wachsen bereits früh, benötigen aber lange Zeit zum Reifen. Je nach Sorte kann das mehrere Wochen dauern. Die Früchte sind zunächst grün und verändern schließlich ihre Farbe, je nach Sorte werden sie Rot oder Gelb. Die reifen Früchte können einige Tage an der Pflanze verbleiben. Wartet man mit der Ernte aber zu lange, können die Früchte anfangen zu faulen. Wenn es draußen nicht mehr warm und sonnig genug ist und die Früchte nicht mehr reif werden, sollten die Töpfe Ende September ins Warme gebracht werden. Hier können die Früchte an einem hellen Ort nachreifen und so noch im Herbst geerntet werden.