Obst Anbau, Pflege und Ernte

Informationen zum Obst Anbau:

Apfel, Birne, Beerenobst, Kirsche, Pflaume, Nüsse

Die gängigsten Sorten aus dem heimischen Garten: Obst Anbau, Pflege und Ernte

Apfel

Herbst in SüdtirolWer kennt ihn nicht – der Apfel ist wohl das bekannteste Obst in Deutschland. Jeder ist damit aufgewachsen, ob als Apfelsaft, Apfelmus, Apfelkuchen oder schlicht als gesunder, knackiger Snack zwischendurch. Für jeden Geschmack hält der Apfel eine Sorte bereit – ob säuerlich, süß oder saftig, rot oder grün. Es gibt eine immense Sortenvielfalt, die den Apfel als Obst so beliebt macht. Da der Apfel so viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten in unserer heimischen Küche findet, lässt er sich über das ganze Jahr optimal verwenden. Der Apfelbaum sollte in keinem Obstgarten fehlen, denn leider sind Äpfel aus dem Supermarkt oft mit Insektiziden und chemischem Pflanzenschutz belastet, die direkt in die Schale eindringen. Der Kauf von Bio-Äpfeln sollte daher trotz höherer Preise unbedingt in Betracht gezogen werden – oder eben der Apfel aus dem eigenen Garten! Denn dieser wird bestimmt ohne jegliche chemische Stoffe angebaut und schmeckt Groß und Klein wunderbar.

Anbau und Pflege

Den Apfelbaum sollte man vorzugsweise im Frühjahr setzen. Auch der Herbst eignet sich zur Pflanzung, da der Apfelbaum im Frühjahr blüht. Der Baum ist relativ unempfindlich, je nach Pflanzgröße braucht er jedoch ein paar Jahre bis er Früchte trägt. Bringt also etwas Geduld mit! Apfelbäume brauchen viel Pflege und sie müssen regelmäßig geschnitten werden. Der Schnitt sollte im Herbst nach der Ernte erfolgen. Es sollten keine kleinen Äste abgeschnitten werden, denn zu viele Schnittstellen bedeuten eine zu große Verwundung des Baumes. Schneidt besser einen richtig großen Ast. Die Schnittstellen bestreicht man mit einem Wundverschlussmittel. Zu empfehlen ist ein Schnitt in Dreieck- oder Pyramidenform. Waagerechte Äste bringen mehr Früchte als Äste, die in die Höhe wachsen. Daher sollten beim Schnitt die waagerechten Äste stehenbleiben oder nur kurz zurückgeschnitten werden. Wer sich ans Zurückschneiden zunächst selbst nicht traut, kann einen Fachmann beauftragen oder einen Kurs belegen. Denn der falsche Schnitt führt zu geringerem Ertrag. Vor der Blüte im Frühjahr kann man die Knospen spritzen, um das Eindringen von Schädlingen zu verhindern. Benutzt dazu reichlich Paraffinöl. Das ist biologisch und absolut ungiftig. Als biologischen Dünger verwendt man einen Sud aus Brennnessel.

Ernte

Die Ernte ist im Herbst. Die Äpfel sind dann saftig und sehr bekömmlich. Man kann für die Ernte einen sogenannten Apfelpflücker verwenden. Mit diesem erreicht man auch weit oben wachsende Äpfel. Wenn man die Äpfel über einen längeren Zeitraum lagern möchte, sucht man einen kühlen, dunklen Platz – vorzugsweise im Keller oder auf dem Dachboden. Je wärmer der Ort ist, desto kürzer die Lagerungszeit. Weitere Tipps zur richtigen Lagerung findet ihr hier.

Tipp

Äpfel und Kartoffeln nicht zusammen lagern!

Birne

Birnengitterrost Vorbeugen und BekämpfenDer feine und süße Geschmack von Birnen ist wunderbar. Man kann die Ernte als frisches Obst verwenden, Birnensaft oder Trockenfrüchte herstellen. Auch sehr beliebt ist die Frucht als Beilage zu Fleischgerichten oder als klassische Birne Helene. Doch Birnbäume sind empfindlich und daher eine Herausforderung für den Hobbygärtner. Der Standort muss ideal gewählt sein und Krankheiten und Schädlingen muss kontinuierlich entgegengewirkt werden.

Anbau und Pflege

Man wählt einen halbschattigen Platz, der warm und geschützt ist. Der Boden sollte tiefgründig sein, nicht zu sauer (zur Not kalken) und nicht zu feucht. Man bereitet den Boden vor, indem er von Unkraut befreit wird. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Wichtig ist auch ein Pfahl als Stütze. Breitet die Wurzeln etwas aus, füllt das Pflanzloch mit Muttererde und tretet es schön fest. Am besten kommt gleich ein Langzeitdünger mit ins Pflanzloch. Die erste Zeit muss der Birnbaum regelmäßig gegossen werden, bis er richtig angewachsen ist. Eine Düngung ist beim Birnbaum unumgänglich, da er viele Nährstoffe benötigt. Düngt ihn daher regelmäßig und mulcht den Boden rund um den Stamm. Ab Mitte Februar erfolgt ein erster Schnitt, bei dem die Leitäste um zwei Drittel gekürzt werden. Schneidet kurz oberhalb einer nach außen stehenden Knospe. Ein zweiter Schnitt erfolgt im Sommer, bei welchem nur diejenigen Triebe auf etwa 10cm gekürzt werden, die in diesem Jahr gewachsen sind. Nach dem Schnitt im ersten Jahr sollte regelmäßig einmal im Jahr ein Schnitt erfolgen, da er das Wachstum und den Blütenansatz fördert. Der Birnbaum sollte eine schöne breite Krone durch den Schnitt erhalten. So hat man den besten Ertrag und am meisten Freude mit Obstbaum. Ist man unsicher beim Schnitt, kann gerade am Anfang ein Fachmann in einer Gärtnerei oder Baumschule weiterhelfen.

Ernte

Die Birnen sind je nach Sorte zwischen Ende August und Oktober reif. Der optimale Zeitpunkt der Ernte ist, wenn die Birne mitsamt ihrem Stiel durch eine Drehbewegung leicht vom Baum zu pflücken ist.

Krankheiten

Birnbäume sind empfindlich gegen zahlreiche Schädlinge und Krankheiten. Die wohl am häufigsten vorkommende Krankheit ist der Birnengitterrost, bei dem sich orangefarbene Flecken an den Blättern bilden. Ist der Befall nur gering, sollte man gar nichts dagegen tun. Bei stärkerem Befall muss gespritzt werden. Weitere Krankheiten und Schädlinge sind der Birnenblattsauger, die Birnengallmücke, Bormangel, Feuerbrand (dieser ist meldepflichtig!) und Monilia. Informiert euch daher gut, bevor ihr einen Birnbaum pflanzt. Die Pflege des Baums ist sehr aufwändig. Entdeckt man Schädlinge und Krankheiten nicht rechtzeitig, fällt die Ernte leider mager aus. Aber bei guter Pflege wird der Birnbaum viel Freude bereiten!

Beerenobst

Himbeeren schneiden und ernten - SommerhimbeerenBeerenobst ist so vielfältig und für jede Größe des Gartens oder der Terrasse einsetzbar. Nur bei Platzmangel muss man sich entscheiden, ob man die beliebte Erdbeere pflanzt oder doch lieber Himbeeren und Johannisbeeren. Die Sträucher sehen wundervoll aus und es ist eine Pracht die reifenden Früchte zu beobachten. Die Einsatzmöglichkeiten der Beeren sind ebenso vielfältig. Ob als Kuchen, Eis oder Nachspeise – der Genuss frischer Beeren gehört zum Sommer dazu!

Anbau und Pflege

Alle Beeren wachsen an Sträuchern und benötigen einen relativ geringen Platzbedarf im Garten. Daher lassen sich die meisten Beeren auch gut im Kübel auf Terrasse und Balkon pflanzen. Beerensträucher passen sich zumeist sehr gut den vorhandenen Klimaverhältnissen und Bodenbedingungen an. Da Beeren äußerst beliebt sind bei Vögeln, sollte ein Netz über die Sträucher gespannt werden, um zu große Verluste zu vermeiden. Ein regelmäßiger Schnitt ist notwendig und sorgt für ein besseres Wachstum. Manche Beerensträucher können sehr hoch werden. Daher ist ein Rückschnitt notwendig, wenn der Platzbedarf limitiert ist. Wie genau welcher Beerenstrauch beschnitten werden muss, erfragt man am besten beim Fachmann, damit jedes Jahr von neuem eine schöne Ernte heranwächst.

Ernte

Reife Früchte sollten direkt vom Strauch gepflückt werden, da sie am Boden entweder kaputt gehen oder von Insekten gefressen werden. Die Haltbarkeit bei Beeren ist sehr kurz. Daher sollten Früchte sofort gegessen oder weiterverarbeitet werden. Als Marmelade ein ganz besonderer Genuss, aber auch das Einfrieren ist eine Möglichkeit der Konservierung.

Kirsche

Der Kirschbaum ist deshalb ganz besonders hervorzuheben, da er eine vergleichsweise reichhaltige Ernte erbringt. Und da Kirschen im Supermarkt meist sehr teuer sind durch hohe Erntekosten, lohnt es sich durchaus einen eigenen Kirschbaum zu pflanzen. Außerdem bringt seine Blütenpracht im Mai ein zauberhaftes Bild in den Garten. Die Frage ob man einen Sauer- oder Süßkirschbaum pflanzen soll, hängt davon ab, ob man die Früchte lieber frisch gepflückt vernaschen oder lieber einkochen möchte. Süßkirschbäume benötigen etwas mehr Pflege, da der Boden ein wenig anspruchsvoller gewählt sein muss. Optimal ist ein humusreicher, tiefer und lockerer Boden, der zu einer großen Ernte beiträgt.

Anbau und Pflege

Pflanzt den Kirschbaum vorzugsweise im Herbst. Als Kübelpflanze kann er aber auch das ganze Jahr über gepflanzt werden. Als Standort wählt man einen sonnigen, jedoch nicht zu trockenen Ort. Der Kirschbaum muss regelmäßig geschnitten werden. Hat man eine Sauerkirsche gepflanzt, so muss jedes Jahr ein Schnitt erfolgen, da die Früchte nur an einjährigen Zweigen wachsen. Bei einem Süßkirschbaum sollte aufgrund des starken Harzens schon während der Ernte beschnitten werden, damit keine Frostschäden entstehen. Der Kirschbaum ist recht anfällig auf unterschiedliche Baumkrankheiten und Schädlinge. Daher sollte der Baum regelmäßig kontrolliert werden.

Ernte

Leider sind Kirschen nicht nur bei Menschen beliebt – auch Vögel naschen gerne die Früchte. Bei einem kleinen Baum kann man die Ernte mit einem Netz absichern. Bei größeren Bäumen lässt sich fast nichts gegen den „Mundraub“ durch Vögel tun. Bei der großen Erntemenge tut das dem Hobbygärtner aber meist nicht weh, da ohnehin nicht die gesamten Früchte verspeist werden können. Ein großer Kirschbaum kann schon mal bis zu 200 kg Kirschen bringen!

Pflaume

Sehr beliebt im eigenen Obstgarten ist auch der Pflaumenbaum. Er wächst sehr gut und trägt viele Früchte. Man unterscheidet zwischen selbst- und fremdbefruchtenden Bäumen. Hat man nur einen geringen Platzbedarf und kann nicht mehr als einen Baum pflanzen, sollte ein selbstbefruchtender Baum gewählt werden.

Anbau und Pflege

Als optimalen Standort wählt man einen sonnigen, windgeschützten Platz. Bei einem kleineren Garten ist eine eher buschig wachsende Sorte zu bevorzugen. Bei der Bodenbeschaffenheit muss nicht sonderlich viel beachtet werden, da sich der Pflaumenbaum in der Regel den gegebenen Bedingungen gut anpassen kann. Die Pflanzzeit ist im späten Herbst bis zum Beginn des Frühjahrs. Vor dem Pflanzen sollte Kompost unter die Erde gemischt werden. Das Pflanzloch muss etwa ein Drittel größer sein als der Wurzelballen. Breitet die Wurzeln etwas aus. Ein Pfosten zur Stütze kommt mit in das Pflanzloch und wird am Baum befestigt. Zu Beginn des Sommers sollten spröde Äste entfernt werden, damit diese nicht unter der Last der Früchte abbrechen. Achtet immer darauf, dass die Äste von Früchten nicht zu überladen sind. Gegebenenfalls müssen zu dicht behangene Äste abgestützt werden.

Ernte

Man kann die Früchte des Pflaumenbaums im Hochsommer ernten. Erntet reife Früchte für den sofortigen Verzehr. Für das Einkochen erntet man die Früchte bevor sie voll ausgereift sind. Die Ernteperiode reicht je nach Sorte bis in den späten Herbst hinein. Ein großer Baum bringt zwischen 10 und 30 kg Früchte. Ein buschig wachsender Baum bringt etwa 20 – 40 kg, abhängig von Sorte und Standort.

Nüsse

Mundraub NüsseEin kleiner Ausflug weg vom Obst Anbau: Nüsse aus dem eigenen Garten. Die bekanntesten einheimischen Nussbäume sind Esskastanie, Walnussbaum und Haselnussstrauch. Da die Pflanzen recht anspruchslos sind, können sie problemlos im eigenen Garten gepflanzt werden. Sie sind Tiefwurzler und mögen keine Staunässe. Optimal ist ein Standort, der sonnig und warm ist.

Anbau und Pflege

Am besten pflanzt man den Nussbaum im Herbst. Walnuss und Esskastanie sogar erst im November.

Der Walnussbaum ist ein stark wachsender Baum und kann eine Höhe von bis zu 25 Metern erreichen. Auch ein regelmäßiger Rückschnitt hilft da nur kurzfristig. Man schneidet den Walnussbaum im August. Er ist sehr empfindlich, da beim Schnitt Saft aus den Schnittwunden austritt. Im August ist daher die beste Zeit, da dann nur wenig Saft austritt und die Wunden bis zum Winter verheilen können. Die ersten Früchte können nach frühjestens vier Jahren geerntet werden.

Die Haselnuss ist ein Strauch, der eher breit als hoch wächst. Durch Beschneiden oder Ausdünnen lässt sich der Strauch dem Platzangebot anpassen. Er ist sehr robust und bedarf nur wenig Pflege.

Die Esskastanie bedarf ebenfalls keiner besonderen Pflege außer der Wahl des richtigen Standorts. Das Klima sollte eher mild sein. Ob eine Esskastanie das richtige für Hobbygärtner ist sollte aus dem Grund abgewogen werden, da der Baum erst nach etwa 20 Jahren Früchte trägt.

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