Echte Hundstage – Der Juli im Garten | Gartenrückblick
Was war das für ein heißer Juli im Garten!
Hundstage nennt man die Phase, in welcher wir uns derzeit befinden. Und das trifft auch wirklich zu. Es sind die heißesten Sommertage zwischen dem 22. Juli und dem 23. August, die nach dem Sternbild Großer Hund als Hundstage bezeichnet werden. Wir sind mittendrin und wie es aussieht, ist auch noch kein Ende in Sicht.
In diesem Sommer kann man sich über fehlende Sonnenstunden oder zu kühle Temperaturen wirklich nicht beschweren. Es ist herrlich heiß, richtig sommerlich. Weit über 30 Grad. Tagelang. Man trägt so gut wie keine Socken mehr und im Garten bin ich nur noch mit Schlappen unterwegs. Zwischendurch muss eine Abkühlung mit dem Gartenschlauch unbedingt sein. Und das nicht nur für mich. Denn die Pflanzen ächzen. Man bekommt schon fast das Gefühl von Herbst, wenn man sich die Laubberge an den Straßenrändern ansieht. Das liegt an der Trockenheit. Dürre wird sie mancherorts bereits genannt und die Landwirte fürchten schwerwiegende Folgen.
Bei uns im Kölner Raum herrscht seit Wochen absolute Trockenheit. Die wenigen, wirklich sehr örtlichen Schauer, haben uns so gut wie gar nicht getroffen. Wenn dann doch mal eine zaghafte Regenwolke meinte sich über uns entleeren zu müssen (das kam im Übrigen nur ein einziges Mal in den letzten Wochen vor), sind die Regentropfen fast schon vor dem Auftreffen auf dem staubtrockenen Boden verdampft.
Die Wasserrechnung wird also in die Höhe getrieben. Anfangs nur um den Gemüsegarten zu bewässern. Mittlerweile sogar um alle anderen Pflanzen vor dem Austrocknen zu retten. Denn selbst große, tief verwurzelte Bäume finden im Erdreich kaum noch Feuchtigkeit. Keine Kühlung durch Verdunstung. Kein Wasser aus Luft oder Boden. Alle zwei bis drei Tage wird daher der ganze Garten kräftig gewässert.
Beim Rasen habe ich allerdings leider schon aufgeben müssen. Nach einer Woche Urlaub war fast nur noch Stroh zu sehen. Mittlerweile machen selbst Klee und Löwenzahn schlapp. Eine Dauerbewässerung wäre die einzige Lösung, aber da streikt unsere Wasserrechnung. Irgendwo muss man leider Grenzen setzen, auch wenn mein Rasenprojekt aus dem Frühjahr damit im nächsten Jahr wieder von neuem beginnen muss. Vielleicht haben sich bis dahin ja alle Unkräuter verabschiedet und wir bekommen einen herrlich grünen Rasenteppich. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ein Tomatenjahr
Trotz all der Trockenheit kann ich auf jeden Fall von einem absoluten Tomatenjahr sprechen. Meine selbstgezogenen Pflanzen hängen über und über voll von sonnengereiften Tomaten. Kiloweise Fleischtomaten konnte ich schon ernten und zu Ketchup verarbeiten. Die kleineren Tomaten nasche ich gerne direkt vom Strauch, wenn sie von der Sonne erhitzt sind. Selbst mit den Melonen habe ich in diesem Jahr Glück. Wenn es klappt, werden bald die ersten Zucker- und Wassermelonen geerntet.
Übrigens zeigt sich auch jetzt bei diesem Klima wie wertvoll ein Hochbeet ist. Es ist ein absoluter Wachstumsturbo. Im Vergleich wachsen gleiche Pflanzen im Hochbeet um ein vielfaches besser und üppiger als im normalen Gartenbeet. Es müssen also mehr Hochbeete in den Garten!
Wasser für die Tiere
Wir Menschen können uns durch einen Handgriff am Wasserhahn erfrischende Abkühlung verschaffen. Die Tiere allerdings brauchen bei solcher Hitze und Trockenheit unsere Hilfe. Stellt daher bitte unbedingt Trinkschalen für Vögel, Insekten und Igel auf. Sie sollten täglich mit frischem Wasser gefüllt werden.
Wir beobachten in unserem Garten seit einiger Zeit eine Kohlmeisenfamilie. Im Nistkasten haben Mama und Papa Meise erst vor Kurzem ihre Jungen zur Welt gebracht. Am Futterhaus und der Trinkschale bringen sie den mittlerweile jugendlichen Meisen nun bei, wie sie sich versorgen. Das ist ein tägliches Schauspiel, das uns so viel Freude bereitet, dass man gar nicht vergessen kann, Wasser und Futter nachzufüllen. Wenn wir doch mal spät dran sind, bekommen wir ein ganz schönes Gezwitscher von Papa Meise zu hören!
Ich hoffe ihr hattet einen schönen Juli im Garten und genießt den Sommer. Die Tage werden schon kürzer, also genießen wir doch die Sommerhitze und die lauen langen Sommerabende so lange wie nur möglich. In diesem Sinne, auf in einen herrlich sommerlichen August!
2 Kommentare
Margot
Hallo Sandra,
Du schreibst vom Köln-Bonner-Raum, wohnst in Hürth. Hach wie lustig ist das denn? Ja, wettermäßig zähle ich uns auch dazu. Ich wohne oberhalb von Linz/Rhein, Richtung Neustadt-Wied.
Ja, die Sonnenstunden sind da super, doch es müßte dringend regnen, aber da hilft nur, den Wasserhahn aufzudrehen.
Wünsche Dir weiterhin ein gutes Gartenjahr.
Sandra
Liebe Margot,
ja richtig, ich wohne in Hürth 😀 Na dann kannst du dieses Gefühl der trockenen Hitze ja gut nachvollziehen, wobei trocken nur für die Pflanzen. Ich komme ganz schön ins Schwitzen, wenn ich den Garten gieße!
Dir auch weiterhin ein sonniges Gartenjahr!
Sandra