Hokkaido anbauen, ernten und verarbeiten – mit Sortentipps

Im Garten eigenen Hokkaido anbauen und im Herbst genießen ist gar nicht so schwer. Wie es am besten gelingt, verrate ich euch.

Mein liebster Kürbis ist der Hokkaido. Vielleicht sagt jetzt der ein oder andere, wie langweilig, es gibt doch so viele Alternativen. Ja, das mag sein, aber der Hokkaido hat für mich ein paar Kriterien, auf die ich nicht verzichten möchte:

  • Die Schale ist essbar, daher ist die Verarbeitung sehr einfach.
  • Die Größe der einzelnen Kürbisse ist genau richtig, um eine ganze Frucht auf einmal zu verarbeiten.
  • Die Pflanzen tragen mehr Früchte als großfrüchtige Sorten wie Moschuskürbis oder Roter Zentner.
  • Die leuchtenden Früchte sehen im Gemüsegarten toll aus.
  • Der Geschmack ist für mich einfach großartig.
Kürbis Hokkaido Hochbeet

Hokkaido anbauen und ernten

Für den Anbau von Kürbis benötigt man im Wesentlichen einen sehr nährstoffreichen und lockeren Boden. Man kann Kürbis sogar direkt auf dem Kompost anbauen! Meiner Erfahrung nach eignet sich das Hochbeet sehr gut zum Anbau von Hokkaido. Ich setze die Pflanzen an den Rand, sodass die langen Ranken nach außen wachsen können und die Pflanzen somit im Hochbeet nur wenig Platz in Anspruch nehmen. Denn ansonsten benötigen die sehr ausladend wachsenden Hokkaidopflanzen gut 1 m² Platz. Kürbis mag es gerne warm und sonnig.

Die Pflanzen zieht man entweder ab April im Haus vor oder sät direkt nach nach den Eisheiligen im Freiland. Vorgezogene Pflanzen auch erst ab Mitte Mai rauspflanzen, wenn diese zuvor gut abgehärtet sind.

Damit die Kürbisse auch kräftig wachsen, benötigen sie viel Wasser. In einem trockenen Sommer muss daher im Wurzelbereich der Pflanze regelmäßig kräftig gegossen werden. Eine Düngung während der Saison tut den Starkzehrern gut. Ansonsten ist die Pflege einfach: Unkraut jäten, den Boden vorsichtig lockern und, bei Bedarf, die Triebe nach 2-3 Fruchtansätzen kappen. Wie das geht, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen: Kürbistriebe abschneiden für kräftigere Früchte.

Tipp: Sobald sich der Echte Mehltau auf den Blättern zeigt, sollte man diese sofort entfernen. Das verzögert die Ausbreitung der Pilzkrankheit. Außerdem hilft eine Wasser-Milch-Lösung. Wie das geht, zeige ich euch hier.

Geerntet werden die leuchtend orangefarbenen Früchte wenn die Stiele anfangen zu verholzen. Die Schale ist dann ziemlich fest und man hört ein hohles Geräusch, wenn man auf den Kürbis klopft. Bei kühler und trockener Lagerung sind die Hokkaidos einige Monate haltbar.

Habt ihr es gewusst?

Kürbisse werden in fünf Arten unterteilt, die weltweit kultiviert werden: Cucurbita argyrosperma, Feigenblatt-Kürbis (Cucurbita ficifolia), Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima), Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata) und Garten-Kürbis (Cucurbita pepo). Am weitesten verbreitet sind bei uns Riesen-, Moschus- und Garten-Kürbis. Hokkaido zählt zum Riesenkürbis, obwohl die Früchte je nach Sorte nur 1-3 kg schwer werden.

Meine liebsten Hokkaido-Sorten:

Geröstete Kürbisspalten mit Linsensalat und Sprossen

Hokkaido zubereiten

Wie bereits erwähnt, kann die Schale vom Hokkaido mit verzehrt werden. Für die Zubereitung wäscht man also die Früchte, schneidet den Strunk ab und teilt die Kürbisse in der Mitte mit einem großen, scharfen Messer. Bitte vorsichtig, da die Schale recht hart ist. Die Kerne entfernt man mit einem Löffel und bereitet dann den Kürbis wie gewünscht zu. Ein beliebter Klassiker ist die Kürbissuppe. Meine liebste Zubereitung sind allerdings im Ofen oder auf dem Grill geröstete Kürbisspalten. Das Rezept findet ihr hier.

Hokkaido anbauen, ernten und verarbeiten - mit Sortentipps

3 Kommentare

  • Herbert Kaiser

    In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal Hokkaidos gepflanzt. Immerhin 8 Exemplare konnten wir ernten. Über die Lagerung brauche ich mir keine Gedanken zu machen, sie waren schnell verbraucht. Gegen den Mehltau habe ich eine Mischung aus 10 ml Speiseöl, 1 Tütchen Backpulver, etwas Geschirrspülmittel auf 2 l Wasser mir Erfolg verwendet. Als Anfänger habe ich die Pflanzen einfach wuchern lassen. Sehr eindrucksvoll, werde ich im nächsten Jahr besser machen. Danke für die Tipps!

    • Sandra

      Das klingt richtig gut! Und wenn die Pflanzen gut wachsen und die Kraft haben, die Früchte ausreifen zu lassen, dann ist das Kürzen auch nicht zwingend notwendig. Am besten probierst du dich aus und entwickelst ein Gefühl dafür, wie es bei dir am besten funktioniert.

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