Obstbäume für kleine Gärten und Balkone
Kein Garten, nicht einmal ein Balkon, ist zu klein, um eigene Früchte zu ernten, denn dafür gibt es ganz besondere Obstbäume für kleine Gärten, Terrassen oder Balkone.
Unser Garten ist sicher nicht klein, aber auch nicht so riesig, dass es für einen Obsthain reichen würde. Vor Kurzem haben wir mal durchgezählt, wie viele Obstbäume bei uns auf etwa 400-500 m² denn wachsen: 18 Stück sind es – inklusive eines Mandelbäumchens im Hochbeet und der Zitrusbäume. Dazu kommen noch etliche Beerensträucher und ein paar Kiwibeeren. Die Bäume fügen sich dabei ganz natürlich in den Garten ein und wachsen inmitten von Staudenbeeten, an Hausmauern oder sogar in Kübeln und im Hochbeet. Sicher können wir davon keine Massen ernten und in die Großproduktion von Marmelade und Kompott einsteigen. Aber zum ausgiebigen naschen und genießen reicht es allemal. Mir persönlich ist die Vielfalt wichtiger, als die Masse eines einzelnen, riesigen Baumes, der den ganzen Garten einnimmt.
Diese Obstbäume für kleine Gärten funktionieren gut
Die Pflanzenhersteller haben sich auf die Bedürfnisse vieler Menschen eingestellt und Züchtungen hervorgebracht, die besonders gut auf kleinen Flächen funktionieren. Folgende Obstbäume für kleine Gärten kann ich aus eigener Erfahrung sehr empfehlen:
- Säulenbäume
- Zwergobstbäume
- Spalierbäume
- schwachwüchsige Obstbäume
Säulenbäume
Bei Säulenobstbäumen wachsen die Früchte sehr nah am Hauptstamm. Die Gehölze bilden keine Krone, müssen dafür aber auch regelmäßig beschnitten werden. Es gibt sie als Apfel, Birne, Kirsche oder Pflaume. Beim Säulenapfel werden längere Seitenzweige direkt am Stamm entfernt. Bei anderen Obstarten werden längere Zweige auf 10-15 cm Länge geschnitten. Geschnitten wird hinter einem nach unten zeigenden Auge.
Schnittzeitpunkt: Mitte/Ende Juni
Säulenbäume – Empfehlungen
Zwergobstbäume
Zwergobstbäume erreichen durch Veredelung oder Züchtung i.d.R. eine maximale Wuchshöhe von 100-150 cm. Sie sind aufgrund ihrer Größe auch gut für die Kübelhaltung geeignet, sofern der Kübel ausreichend groß ist, um Platz für die Wurzeln bereitzuhalten. 30-40 l Volumen dürfen es schon sein. Außerdem ist eine gute Dranaigeschicht bzw. ein Ablauf im Kübelboden wichtig, damit keine Staunässe entsteht. Aufgrund der geringen Größe ist auch der Zuwachs gering, weshalb Schnittmaßnahmen nur notwenig sind, um bspw. sich in die Quere oder parallel wachsende Äste zu entfernen.
Übrigens, die Früchte von Zwergobstbäumen sind normal groß. Nur die Erntemenge fällt entsprechend geringer aus.
Schnittzeitpunkt: Vor dem Austrieb im Frühjahr oder im Sommer bis spätestens August.
Zwergobst – Empfehlungen:
- Süßkirsche ‚Stella Compact‘ ® als Ministämmchen
- Zwerg-Aprikose / Zwerg-Marille ‚Little Lena‘
- Ministämmchen Apfel ‚Braeburn‘
Spalierbäume
An einem Spalier gezogene Obstbäume* sind platzsparend, da sie flach wachsen und daher bspw. an Hauswänden, Zäunen oder als „Raumtrenner“ wachsen können. Solche Bäume werden bereits jung mit einem meist aus Bambusstäben bestehenden Spalier in die gewünschte Richtung erzogen. An Hauswänden oder Zäunen eignen sich auch gut Stahlseile. Geeignet sind vor allem Äpfel und Birnen für diese Art der Formerziehung.
Der Schnitt ist nicht ganz einfach, daher kann ich bereits als Spalier aufgebaute Bäume empfehlen. Dann wird jährlich im Frühjahr und Sommer ein Pflegeschnitt durchgeführt. Lasst euch hinsichtlich des richtigen Schnitts bei eurer Gärtnerei oder Baumschule beraten.
Schwachwüchsige Obstbäume
Es gibt unterschiedlich stark wachsende Arten und Sorten. Beim Kauf eines neuen Obstbaumes sollte man sich vorher erkundigen, wie stark der gewünschte Baum wächst und wie groß er letztendlich wird. Der Apfelbaum ‚Braeburn‘ wird gerne in kleinen Gärten gepflanzt genauso wie die Birne ‚Conference‘. Meine Empfehlung ist wirklich, sich vorher zu erkundigen, wie der Baum wächst und wie groß und breit er (nach wie vielen Jahren) wird.
Auch als Großstrauch gezogene Obstbäume sind eine gute Alternative für kleinere Gärten. Der Zierapfel ist ein solches Beispiel. Zwar sind die Äpfel essbar, aber nicht mit ’normalen‘ Äpfeln vergleichbar. Dennoch ist ein solcher Baum eine Pracht für den Garten und ein beliebter Hausbaum. Wir haben einen Zierapfel ‚Red Sentinel‘ (als Hochstamm) in unserem Vorgarten und sind zu jeder Jahreszeit begeistert.
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6 Kommentare
Michael
Liebe Sandra, danke für deinen tollen Blogbeitrag! Wir sanieren gerade unseren Balkon und wollen ihn anschließend ganz neu gestalten. Ich wusste gar nicht, dass es auch so kleine Obstbäume gibt, dass man sie auf den Balkon stellen kann. Aber das würde mir wirklich gut gefallen 🙂
Wir sind leider überhaupt keine Gartenprofis, aber haben uns jetzt zum Ziel gesetzt unseren Balkon wirklich schön herzurichten, damit wir dort den Sommer genießen können. Hast du noch Tipps für uns, mit was man sonst noch schön den Balkon bepflanzen kann? Vielleicht möchtest du ja dazu mal einen Beitrag machen, nur so als Anregung 😉 Würde uns freuen 🙂 Bis dahin suchen wir uns einfach die tipps von verschiedenen Seiten zusammen und hoffen, dass wir alles gut hinkriegen werden.
Danke und liebe Grüße
Michi und Alex
Sandra
Das ist eine gute Idee und danke euch für die Anregung für einen Blogbeitrag! Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß beim gestalten und einrichten eures Balkons 😀
Susanna
Hallo Sandra,
ein schöner informativer Beitrag. Bisher haben wir weder Obst noch Gemüse im Garten und Kräuter eher zum Schnuppern und für eine Prise Würze hier und da. Da wir nächstes Jahr ein Staudenbeet neu gestalten, überlege ich, ob nicht doch ein kleiner Apfelbaum in Frage kommt. Du hast mir Appetit gemacht!
Liebe Grüße aus unserem Garten,
Susanna
Sandra
Oh, das freut mich aber sehr! Wir haben auch einen Apfelbaum und einen Birnenbaum mitten in unseren Staudenbeeten, umrahmt von Anemonen, Sonnenhut, Lavendel, Gräsern und Fetthennen. Sieht toll aus und schmeckt lecker 😀
Liebe Grüße
Sandra
Johanna
Hallo Sandra,
danke für deinen Beitrag. Momentan haben wir noch gar keine Pflanzen auf unserem Balkon, allerdings möchten wir uns in die Richtung demnächst etwas zulegen, auch 1-2 Obstbäume. Wie schaut das da bezüglich der Sonne aus? Wir haben einen Balkonsichtschutz ca 90 cm hoch, so wie der hier (Link entfernt/Balkonsichtschutz) heißt auf einer niederen Höhe kommt gar nicht so viel Sonne auf unseren Balkon. Ist das ein Problem oder vielleicht sogar ganz gut, wenn es im Sommer eh super heiß wird?
LG
Johanna
Sandra
Liebe Johanna,
Obstbäume sollten schon eher sonnig stehen, wobei Birnen auch mit etwas schattigeren Plätzen gut zurecht kommen. Beobachte mal, wie viele Stunden Sonne pro Tag auf dem Balkon sind. 3-5 Stunden sollten es möglichst schon sein, da bei zu wenig Sonne die Blühfreude aussetzt und die Bäume dann nicht so viel tragen. Allerdings scheint bei euch ja ’nur‘ im unteren Bereich die Sonne durch den Sichtschutz zu fehlen und Obstbäume werden ja in der Regel höher ;D Am besten lässt du dich in einer Gärtnerei mal beraten, welche Sorten da gut in Frage kommen.
Viele Grüße
Sandra