Riesenbovist Schnitzel – Köstlichkeit aus der Natur!
Ein Riesenbovist Schnitzel ist eine wirkliche Leckerei. Doch wo findet man überhaupt diese großen Pilze?
Beim letzten Spaziergang entdeckten wir in einem lichten Waldstück große, weiße, kugelähnliche Gebilde. Von Neugierde getrieben mussten wir nachsehen, was das ist. Bereits im Vorfeld haben wir viel über Wald- und Wiesenpilze gelesen und uns mit der Pilzsuche sehr beschäftigt. Da man aber immer wieder Schauergeschichten hört von missglückten Pilzsuchen bzw. vielmehr dem Genuss der Pilze, trauten wir uns bisher nur vorsichtig an das Thema heran. Schließlich muss man ein gutes Auge haben, um einen genießbaren von einem ungenießbaren oder gar giftigen Pilz unterscheiden zu können. Diese riesenhaften Pilzkörper allerdings kann man kaum verwechseln: Der Riesenbovist.
Bei unserer späteren Recherche lasen wir, dass die Pilze so groß werden können, dass sie von weitem für im Gras oder Wald liegende Gänse oder gar Schwäne gehalten werden können. Bis zu 25 Kilogramm schwer können die Exemplare werden! Die Riesenboviste, die wir fanden, waren dagegen „kleine“ Exemplare. Ein sehr schön aussehendes Prachtstück von knapp 750 Gramm und gut 25 Zentimeter Durchmesser musste also mit.
Riesenbovist Schnitzel – Lecker und ganz einfach
Was macht man denn nun mit so einem Riesenpilz? Damit kann glatt eine ganze Familie satt werden! Wir fanden im Internet einige Rezepte, vorwiegend aber das Riesenbovist Schnitzel. Also machten wir uns an die Zubereitung, die wirklich einfach geht:
Den Pilz umhüllt eine lederartige Haut, die unbedingt vor dem Verzehr entfernt werden muss. Das geht aber sehr einfach, denn die 2-3 mm dicke Haut lässt sich sehr leicht abziehen. Darunter wird das weiße feste Fleisch des Pilzes sichtbar (wenn es nicht mehr weiß ist, wird der Pilz bitter und sollte besser nicht mehr gegessen werden). Fraßstellen von Tieren sollten großzügig ausgeschnitten werden.
Der Bovist wird in ca. 2 cm dicke Scheiben geschnitten und wie ein normales Schnitzel paniert: Erst in Mehl, dann in verquirltem und mit Salz und Pfeffer gewürztem Ei und schließlich in Semmelbrösel wälzen. In heißem Öl von allen Seiten ca. 10 Minuten lang braten.
Tipp: Verfeinert werden kann die Panade durch kleingeschnittene Petersilie oder durch die Zugabe von Parmesan.
Das Pilzschnitzel schmeckt hervorragend! Es erinnert an den Geschmack von Champignons mit etwas Waldpilzaroma. Kein Wunder, denn der Riesenbovist stammt aus der Familie der Champignonverwandten.
Das macht einen guten Riesenbovist aus! Und: Wo findet man ihn überhaupt?
Der Pilz ist ab einer bestimmten Größe nahezu unverwechselbar. Denn so groß wird kaum ein anderer Pilz. Zudem hat er keinen Stiehl und keine Lamellen. Wenn er noch jung ist, ist er weißlich und die Haut glatt. Sie fühlt sich an wie Leder. Ältere Exemplare verfärben sich erst grüngelblich und werden dann bräunlich. Ein Pilz kann bis zu 50 cm im Durchmesser werden. Der Pilz ist gut verzehrbar, solange das Fruchtfleisch weiß und fest ist. Wenn der Pilz altert wird es wie auch die Haut bräunlich und zersetzt sich schließlich pulverartig.
Zu finden ist der Riesenbovist vor allem auf Wiesen oder in Waldstücken. Ein gutes Indiz für sein Vorkommen sind Brennnesseln. Er wächst vor allem im Sommer bis in den September hinein, wenn es zuvor geregnet hat. Leider wird der Riesenbovist häufig zertreten, weil viele ihn nicht kennen, oder er wird als Fußball verwendet und bricht dadurch auseinander.