Yacon – Von der Pflanzung bis zur Ernte

Yacon Ernte Rhizom und Speicherwurzeln

Die Knolle schmeckt wie eine Mischung aus Kohlrabi und Birne – Yacon ist ein spannendes Gewächs im Gemüsegarten.

In fast jedem Jahr pflanze ich etwas Neues in meinen Gemüsegarten. Aus Neugierde. Um es einfach auszuprobieren. Am Ende des Jahres schaue ich dann, wie es geklappt hat und ob ich euch davon erzählen kann. In diesem Jahr war das die Yacon.

Yacon im Garten

Als ich zum ersten Mal eine Yaconknolle probiert habe und die dazugehörige Pflanze mit ihren riesigen Blättern sah, wusste ich: Die muss ich unbedingt im Garten haben!

Yacon kommt aus Südamerika und wächst in den Anden auf 900 bis 3300 m. Sie benötigt viel Sonne und Wasser, um die kräftigen Knollen zu bilden. Denn um genau diese geht es beim Anbau von Yacon. Die Knollen, die sich relativ dicht rund um den Wurzelballen bilden, werden je nach Sorte bis zu 25 cm lang und im Durchmesser 10 cm dick. Die Pflanze selber wird bis zu 2 Meter hoch und bildet riesige sattgrüne Blätter. In unseren Breitengraden kommt die Yacon in der Regel nicht zur Blüte. Das macht aber nichts, denn das Blattwerk alleine ist schon sehr beeindruckend.

Yacon anbauen

Das Wachstum von Yacon ist ähnlich dem von Topinambur oder Süßkartoffel. Auch die Knollen erinnern an daran.

Es wird eine Vermehrungswurzel (Rhizom) Ende April etwa 10 cm tief in den Boden gesetzt. Dabei muss man darauf achten, dass die Knospen nach oben schauen. Der Boden sollte nährstoffreich und locker sein. Es hat sich gezeigt, dass es sehr lange dauert, bis die Yacon beginnt zu wachsen. Man muss also den Bereich der Pflanzung Unkrautfrei halten und am besten eine Markierung anbringen, damit man nicht vergisst, wo die Yacon gepflanzt wurde.

Yaconrhizom vor der Pflanzung

Tipp: Man kann Yacon auch im Haus vorziehen. Dazu wird das Rhizom ab März in einem ausreichend großen Topf mit Erde gesetzt. Da die Jungpflanze sehr frostempfindlich ist, sollte sie auf keinen Fall vor den Eisheiligen in den Garten gepflanzt werden. Außerdem muss man sie gut abhärten.

Ich selber habe das Rhizom im April direkt in den Boden gepflanzt und diesen mit einer Mulchschicht abgdeckt, damit die Wurzel nicht durch späten Bodenfrost geschädigt wird.

Yacon pflegen

Um die Pflanze selber habe ich mich während der Saison kaum gekümmert. Ich habe nur den Boden kräftig gewässert in regenfreien, heißen und trockenen Perioden. Mehr war nicht zu tun. Da der Boden mit Rindenmulch abgedeckt war hielt sich auch das Unkraut entfernen in Grenzen.

Yacon ernten

Im Laufe der Zeit hat sich eine riesige Pflanze entwickelt. Sie ist absolut schädlings- und krankheitsfrei geblieben. Die gleiche Erfahrung habe ich übrigens auch mit Topinambur und Süßkartoffel gemacht. So als kleiner Tipp am Rande, wenn ihr häufig Probleme mit Schädlingen habt und dahingehend pflegeleichtere Alternativen sucht. Soweit ich allerdings weiß sind durchauch Schnecken an den Jungpflanzen interessiert.

Der erste leichte Frost hat die Pflanze sichtlich erwischt. Genau dann ist der beste Zeitpunkt, um die Knollen zu ernten. Dazu gräbt man mit einer Grabegabel oder einem Spaten relativ weiträumig um die Pflanze herum und lockert dabei die Erde möglichst tief. Dann hebt sich der Wurzelstock bereits und man kann die gesamte Pflanze mitsamt den Speicherwurzeln aus dem Pflanzloch heben. Die Knollen selber sind recht empfindlich und brechen leicht, wenn sie zu fest in der Erde stecken. Lockert die Erde also wirklich gut.

Yaconpflanze nach dem Frost

Den Unterschied zwischen Speicherwurzeln und Vermehrungswurzeln erkennt man sofort. Ich hatte erst Befürchtung, dass ich nicht weiß, welchen Teil ich zum Vermehren überwintern soll. Aber das hat sich schnell zerstreut, denn die länglichen, essbaren Knollen sind unverkennbar. Diese dreht oder schneidet man nun vorsichtig ab. Das Rhizom wird von Erdklumpen befreit und die Blattstiele auf wenige Zentimeter gekürzt. Vor der Überwinterung sollten diese Vermehrungswurzeln abtrocknen, damit keine Fäulnis entsteht. Dann werden sie – wie Dahlien – in Sand gelegt und in der Garage oder im Keller bei maximal 10 Grad frostfrei überwintert. Der Sand sollte eine ganz leichte Feuchtigkeit haben. Kontrolliert das Rhizom also im Winter gelegentlich. Ich werde das auch tun, um dann hoffentlich im nächsten Frühjahr wieder Yacon anbauen zu können.

Yacon Rhizom und Knolle
Yaconknolle aus dem Garten
Yacon lagern und essen

Die Yaconknollen werden nun für 2-4 Wochen ebenfalls im Keller oder der Garage aufbewahrt, bevor sie genüsslich verspeist werden. Denn dadurch entwickeln sie ihre angenehme Süße. Die Knollen können sowohl roh als auch gedünstet, gebraten oder gekocht verwendet werden. Geschmack und Konsistenz erinnern (im rohen Zustand) an eine Mischung aus Kohlrabi und Birne.

Yaconknolle aus dem Garten

6 Kommentare

  • Nelli

    Hallo,
    Danke für deine liebe zum Grünem😁👍und deine Infos.
    Verkaufe sie die Yacon rizome? Ich möchte ein paar Sorten ausprobieren, heimsend aber im Internet nichts mehr, alles ausverkauft. Bin Hobbygärtnerin mit 3 Kinder.
    Würde mich über deine Antwort freuen,
    Mit freundlichen Grüßen: Nelli

    • Sandra

      Hallo Nelli,
      vielen lieben Dank! Ich verkaufe leider kein Yacon, aber ich kann empfehlen sie im nächsten Jahr zur Saison bei Volmary oder Lubera zu kaufen. Yacon wird erst wieder ab etwa April zu kaufen sein.
      Viele Grüße
      Sandra

    • Sandra

      Meiner Erfahrung nach leider nicht allzu lange. Das lag aber bei uns vermutlich auch daran, dass es nicht kühl genug war in der Garage. Einige Wochen schaffen die größeren Wurzeln aber schon. Daher am besten erst die kleineren Wurzeln verzehren und die Größeren noch liegen lassen.

  • Marion

    Meine Yaconpflanzen bekommen weiße Blätter und zersetzen sich dann. Ist es ein Schädling, was kann ich dagegen tun?

    • Sandra

      Das ist mir leider unbekannt. Ist denn sowas wie Mehltau erkennbar, also ein weißlicher Film auf den Blättern? Wie groß sind die Pflanzen aktuell? Bei empfindlichen Jungpflanzen können Blätter auch durch zu viel Sonne verbrennen. Dann werden sie sehr hell und zerfallen dann im schlimmsten Fall. Aus der Ferne und ohne Bilder kann ich leider nicht mehr dazu sagen. Ich hoffe, dass sich die Pflanzen wieder erholen!

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