10 Tipps für die Gartenarbeit im November | Endspurt im Gartenjahr
Es wird frisch draußen, die Tage sind kurz und oft nass, doch es steht noch etwas Gartenarbeit im November auf dem Plan. Also nichts wie rein in die Gummistiefel und los geht’s – bei der Arbeit wird es euch auch sicher warm!
Der Gemüsegearten ist weitestgehend schon in den Winterschlaf versetzt. Bis auf Herbst- und Wintergemüse sind Tomaten, Paprika, Salate & Co. abgeerntet und die Beetreihen geleert. Das gilt aber nicht für den Rest des Gartens, denn der Herbst ist Pflanzzeit für Stauden und Obstgehölze. Wichtig ist der richtige Zeitpunkt, also geht zuallerst ein Blick auf die Wetterprognose. Je nach der Region in welcher ihr lebt und euren Garten hegt und pflegt, kann es mal früher oder mal später zu den ersten Frösten kommen. Am besten ist es für die Pflanzen, wenn sie noch vor dem Frost gepflanzt werden. Außerdem solltet ihr euch schon jetzt Gedanken um den Winterschutz machen.
Aber alles der Reihe nach. Hier kommen meine 10 Tipps für die Gartenarbeit im November:
1. Laub rechen
Kaum zu übersehen, besonders dort wo Laubbäume in der Nähe wachsen, ist im Herbst herabfallendes Laub auf dem Rasen und in Beeten. Grundsätzlich ist Laub gar nicht verkehrt, da es einen gewissen Wärmeschutz bietet besonders unter Bäumen und in schattigen Beeten. Zu viel Laub raubt den Pflanzen aber Luft und Licht. Auf dem Rasen richtet eine Laubdecke eher Schaden an, als dass sie nutzt. Daher sollte man im Herbst regelmäßig den Rechen rausholen. Laub kann, wenn es nicht zu viel ist, im Kompost entsorgt werden und nutzt uns damit irgendwann wieder als nährstoffreiche Komposterde.
2. Rasen mähen und düngen
Spätestens Anfang November sollte man dem Rasen noch einen Herbstdünger* verpassen. Dieser spezielle Dünger hat wenig Stickstoff, dafür mehr Kalium. Das macht den Rasen robuster und weniger anfällig bei Frost. Vor dem Aufbringen des Düngers noch einmal den Rasen mähen, aber nicht zu kurz. Dann kann eigentlich auch der Rasenmäher* in den Winterschlaf. Beobachtet euren Rasen aber, es kann sein, dass selbst im November und Dezember nochmal gemäht werden sollte.
3. Blumenzwiebeln pflanzen
Ihr habt noch keine Blumenzwiebeln für den Frühling gesteckt? Dann wird es aber Zeit! Noch vor dem Bodenfrost müssen die Frühlingsschönheiten in die Erde. Tulpen, Krokusse, Zierlauch und Narzissen brauchen die kalten Monate, um sich auf ihre Blütezeit vorzubereiten. Daher stellt man jetzt die Weichen für das nächste Jahr. Wie das genau geht, lest ihr hier nach: Herbstzeit ist Tulpenzeit
4. Stauden pflanzen
Stauden, also mehrjährige Pflanzen, werden im Herbst gepflanzt. Noch vor dem Winter werden die Beete neu gestaltet, denn die Pflanzen, die jetzt in die Erde kommen, wachsen im nächsten Jahr kräftiger und blütenreicher als die Pflanzen, die erst im Frühjahr gepflanzt werden. Im Herbst wachsen nämlich die oberirdischen Pflanzenteile nicht mehr, dafür aber die Wurzeln. Die Pflanze kann also all ihre Kraft in die Wurzelbildung stecken. Jungpflanzen sollten aber dennoch einen Winterschutz bekommen, da die Wurzeln noch nicht tief im Erdreich verwachsen sind. Achtet aber beim Pflanzen unbedingt darauf, nur winterharte Gehölze und Stauden zu verwenden. Gräser bspw. werden erst im Frühjahr vor dem Austrieb gepflanzt.
5. Obststräucher und -bäume pflanzen
Genau wie Stauden werden im Herbst auch Obststräucher wie Himbeeren, Johannisbeeren oder Stachelbeeren und Obstbäume wie Apfel, Birne, Kirsche und Quitte gepflanzt. Mit etwas Glück verwurzeln sich die Gehölze schon so kräftig, dass sie im nächsten Jahr bereits blühen.
6. Bäume und Sträucher beschneiden
Ab dem 1. Oktober können Bäume und Sträucher wieder kräftig beschnitten werden, da die Vogelschutzzeit beendet ist. Kontrolliert euren Bestand im Garten besonders auf alte und morsche Äste, die im Winter durch Schneelast oder raues Wetter abbrechen könnten. Nicht nur, dass sie dadurch Schaden anrichten könnten. Bruchstellen an Bäumen und Sträuchern können die Pflanzen gefährden, da Frost eindringen kann oder Pilze und andere Krankheiten an solchen Stellen begünstigt auftreten könnten. Außerdem ist jetzt die beste Zeit mal im Garten aufzuräumen und Altgehölze zu entfernen. Manchmal tut so ein Kahlschlag richtig gut und bringt Platz für neue Ideen im Garten. Alles zum Beschneiden von Bäumen und Sträuchern findet ihr hier*.
7. Winterschutz besorgen
Es wird kalt draußen! Nicht nur wir Menschen frieren, auch unsere Pflanzen brauchen einen Schutz gegen Kälte, besonders gegen Frost. Jungpflanzen und kälteempfindlichen Pflanzen bietet man daher einen Winterschutz. Wenn ihr vorher Bäume und Sträucher beschnitten habt, dann schaut doch mal ob nicht der ein oder andere Ast eines Nadelbaums oder einer Konifere als Winterschutz fungieren könnte. Also nicht gleich allen Baumschnitt entsorgen sondern gleich daran denken, was man damit stattdessen noch anfangen könnte.
8. Kübelpflanzen überwintern
Die meisten Kübelpflanzen brauchen einen guten Winterschutz, da sie frostanfälliger sind als Beetpflanzen. Am besten ist aber ein Unterstellplatz in der Garage oder im Treppenhaus. Mehr zum Überwintern von Kübelpflanzen lest ihr hier.
9. Dahlienzwiebeln ausgraben
Dahlien blühen im Spätsommer und im Herbst wunderschön. In vielen verschiedenen Formen und Farben begeistern sie viele Gartenliebhaber. Sie haben aber einen Nachteil: Ihre Knollen müssen jedes Jahr im Herbst ausgegraben werden, da sie in der Regel nicht winterhart sind. Spätestens nach dem ersten Frost, wenn dann auch die Schönheit der Blüten dahin ist, gräbt man sie aus und überwintert sie an einem trockenen und frostfreien Platz. Die Blätter werden zuvor abgeschnitten. Ab Mai kommen sie wieder in die Erde.
10. Winterschutz für Igel bauen
Bei uns im Garten laufen ständig Igel rum. Damit sie auch den Winter gut überstehen, ist ein Unterschlupf für sie im Garten notwendig. Das kann man schon ganz einfach durch aufgeschichtete Äste und etwas Laub machen. Mehr dazu lest ihr hier: Igel im Garten – Ein igelfreundlicher Garten
Jetzt kann der Winter kommen! Der Garten ist vorbereitet, die Gartenarbeit im November erledigt, und sowohl die Pflanzen als auch wir Gärtner dürfen nun in die Winterpause gehen. Auf der einen Seite freue ich mich auf diese Zeit, auf der anderen Seite kann ich es mir kaum vorstellen nur selten im Garten zu sein. Zum Glück habe ich jede Menge Gartenbücher, um für das nächste Jahr wieder neue Ideen zu sammeln und Pläne zu schmieden.
Buchempfehlung:
Ernte gut, alles gut! – Gemüsegärtnern im Hochbeet, Frühbeet und Gewächshaus
von Sandra Jägers
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Ein Kommentar
finn
Die Tipps zu der Gartenpflege in der Herbstzeit beherzige ich für den eigenen Garten, danke! Der ist ja etwas alt und die Bäume brauchen Schnitt zur Verjüngung. Die Tulpenzwiebeln kann man ja schon in einer Woche schon anpflanzen. Alles andere soll ja recht später kommen. Danke für die Idee mit den Igeln!